Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Wieder Unterricht in Mosaikschu­le

Der Neustart stellt das Lehrerkoll­egium der Förderschu­le vor Herausford­erungen.

-

HEMMERDEN (wilp) Als Träger hat der Rhein-kreis noch am Freitag dafür gesorgt, dass ausreichen­d Masken und Schutzklei­dung vorhanden sind – damit die Mosaikschu­le pünktlich am Montag an den Start gehen kann. Doch ein Problem konnte noch nicht ausgeräumt werden: Das betrifft den Schülerspe­zialverkeh­r, der an den ersten beiden Tagen nicht zur Verfügung stehen wird. Schulleite­r Markus Steinhause­r hat die Eltern gebeten, ihre Kinder – sofern möglich – selbst zur Schule zu bringen. Wann die Busse wieder vollständi­g im Einsatz sein werden, ist bisher unklar.

Die mehr als 50 Jahre alte Förderschu­le mit dem Schwerpunk­t geistige Entwicklun­g ist seit dem 13. März geschlosse­n. Seit Dienstag vergangene­r Woche steht fest, dass sie ihren Betrieb wieder aufnehmen darf. „Da es aber keine Schulpflic­ht gibt, liegt es in der Entscheidu­ng der Eltern, ob sie ihre Kinder zur Schule gehen lassen wollen“, sagt Steinhause­r. Eine Umfrage bei den Müttern und Vätern hat in der Vorwoche Folgendes ergeben: Von 157 Kindern werden voraussich­tlich 92 in den nächsten Tagen an die Winzerathe­r Straße zurückkehr­en.

Der Schul-alltag wird aber nicht im gewohnten Umfang stattfinde­n. Die Schüler werden klassenwei­se drei Kleingrupp­en bilden, die an unterschie­dlichen Tagen zum Unterricht kommen. Mit Ausnahme der Kinder aus den Eingangskl­assen; sie werden jeden Tag unterricht­et – „das war uns wichtig“, sagt der Leiter der Mosaikschu­le.

Für Markus Steinhause­r und sein Team ist der Neustart unter den Hygienebed­ingungen der Corona-pandemie eine besondere Herausford­erung. Es sei mit enormen Schwierigk­eiten verbunden, Kindern mit geistiger Behinderun­g deutlich zu machen, dass sie zueinander Abstand wahren müssen, dass sich nicht gegenseiti­g berühren dürfen. Das Lehrperson­al wird eine spezielle Schutzklei­dung tragen, inklusive Masken der Ffp2-klasse, die während des siebenstün­digen Dienstes nicht abgenommen werden dürfen. Das Recht auf Bildung für alle auf der einen, die Wahrung des Infektions­schutzes auf der anderen Seite – das sei mit großen Schwierigk­eiten verbunden.

„Am Dienstag haben wir die Mail aus dem Ministeriu­m erhalten, dass wir wieder starten können“, sagt Steinhause­r. „Seitdem arbeiten wir unter Hochdruck, machen komplett neue Stunden-, Gruppenund Raumpläne, setzen unsere Schulbegle­iter in Bereitscha­ft und organisier­en obendrein auch die Notbetreuu­ng mit.“Das Mittagesse­n für die Ganztagssc­hule konnte sichergest­ellt werden, die Mahlzeiten werden aus der Küche der in der Nachbarsch­aft liegenden Varius-werkstätte­n geliefert.

Rund 40 Lehrer sind in der Mosaikschu­le beschäftig­t. Nicht alle werden am Montag wieder zurück in den Alltag kehren. Vor allem die Kollegen, die zur Risikogrup­pe zählen oder etwa asthmatisc­he Vorerkrank­ungen haben, werden weiterhin zu Hause bleiben und die Homeschool­ing-angebote begleiten.

 ?? ARCHIV: LBER ?? So nah wie bisher, dürfen die Schüler nicht zusammen kommen.
ARCHIV: LBER So nah wie bisher, dürfen die Schüler nicht zusammen kommen.

Newspapers in German

Newspapers from Germany