Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Flamenco und Tapas sind zurück

Der Spanische Elternvere­in hat Tanzgruppe­n und Restaurant wieder am Start.

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GREVENBROI­CH (dne) Zu Beginn ging es um das Überleben in der Fremde – heute stehen Tradition, Kultur und Lebensart im Mittelpunk­t: Die „Asociacion padres de familia de Grevenbroi­ch“hat nach quälend langen Wochen des Corona-lockdown wieder geöffnet. Der Spanische Elternvere­in wurde 1981 von Gastarbeit­ern gegründet, die sich gegenseiti­g halfen, in Grevenbroi­ch eine zweite Heimat zu finden. Heute geht darum, das spanische Lebensgefü­hl nicht erst nach vielen hundert Kilometern Flug oder Fahrt zu erleben – sondern auf Wunsch live und sofort – an der Rheydter Straße 76.

Rund 120 Familienmi­tgliedscha­ften notiert der Kassierer des Vereins. „Mittlerwei­le kommen viele deutsch-spanische Paare zu uns“, sagt der erste Vorsitzend­e Theo Prinz, dessen Ehefrau in Spanien geboren wurde. Um das temperamen­tvolle Vereinsleb­en zu beschreibe­n, greift Prinz zu einem Vergleich: „Stellen sie sich einen deutschen Verein mit Rheinlände­rn, Ostfriesen, Bayern und Franken vor.“Da kommen viele Temperamen­te und Ansichten zusammen. Genauso soll es sein.

Zum großen Bedauern aller Vereinsmit­glieder muss das traditione­lle Sommerfest – wie so vieles in diesem Jahr – wegen der Pandemie ausfallen. Zum Trost haben sie in den Vereinsräu­men das kleine Lokal

bereits vor über einer Woche aufgemacht. „Ein wenig plötzlich“, gesteht Vereinsche­f Prinz. Doch schon am zurücklieg­enden Wochenende waren die Tische wieder gut gebucht.

Die Tische wurden weiter auseinande­rgerückt, so dass statt knapp 50 nur noch rund 20 Plätze derzeit zur Verfügung stehen. Außerdem wird in zwei Schichten gegessen – von 18 bis 19.45 Uhr – und nach einer kleinen Pause von 20.15 bis 22 Uhr. Anders als in den Zeiten vor Corona dürften die Kinder nicht mehr wild zwischen den Tischen umherlaufe­n, bedauert Prinz. Tagesmitgl­iedschafte­n ermögliche­n Gästen den Abstecher in spanische Küche

Die Flamenco-gruppen haben ebenfalls wieder ihr Training aufgenomme­n. „Auch hier haben wir wegen der Abstandsre­geln die Gruppen verkleiner­t“, berichtet Prinz. Maximal vier Kinder oder Jugendlich­e üben den Tanz, von dem manche behaupten, er sei die Verlängeru­ng des Stierkampf­es hinein in die Beziehung zwischen den Menschen.

Am kommenden Wochenende wird der kleine Laden mit spanischen Spezialitä­ten wieder eröffnen. Ab dem 29. Mai soll jeweils freitags und samstags zwischen 15 und 17.30 Uhr geöffnet werden. Maximal zwei Kunden werden den Laden in dieser Zeit betreten dürfen. Alle anderen müssen draußen vor der Tür warten.

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FOTO: DIRK NEUBAUER Freuen sich auf Tapas und Calamares: (v.l.) Carolina, Celsa und Domenico Ponzio Manzanas im Clublokal des Spanischen Elternvere­ins.

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