Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss
Mordkommission sucht drei Verdächtige
Am Samstag Mittag wurde auf der Emdener Straße auf einen 43 Jahre alten Mann aus Köln geschossen. Laut Polizei bestehe Lebensgefahr. Zeugen hatten drei Verdächtige beobachtet, die geflüchtet sind. Gesucht werden Zeugen.
HORREM Auch noch am späten Samstag Nachmittag ist die Emdener Straße in einem Teilbereich mit Flatterband abgesperrt, stehen dort Polizisten und müssen Autofahrer immer wieder wenden, weil sie die Straße mitten im Gewerbegebiet Top West nicht durchfahren können. Der Grund: Die Straße ist ein Tatort und die Spurensicherung macht ihre Arbeit.
Gegen 11.20 Uhr ist dort nach Angaben der Polizei ein 43 Jahre alter Kölner auf offener Straße angeschossen worden. Polizei und Rettungsdienst, von Zeugen herbeigerufen, fanden den Schwerverletzten, der sofort nach der notärztlichen Versorgung in ein Krankenhaus gebracht wurde. Auch am Sonntag
„Es ist schon ein komisches Gefühl, dass hier auf offener Straße geschossen wurde“Norbert Heinen IG Top West
schwebte der Kölner noch in Lebensgefahr, wie die Polizei mitteilte, und konnte nicht vernommen werden. Nach ersten Erkenntnissen, so heißt es einer Mitteilung, war es am Samstag zu einer verbalen Auseinandersetzung zwischen dem späteren Opfer und drei Männern gekommen, die mit dem Schuss auf den 43-Jährigen endete. Die drei Verdächtigen, die laut Zeugenaussagen alle ein Tuch vor dem Mund trugen, seien daraufhin geflüchtet. Vom Tatort habe sich auch ein Fahrzeug entfernt. Ob das allerdings mit der Tat in Verbindung stehe, sei ebenfalls Gegenstand der weiteren Ermittlungen.
Von Zeugen werden die drei geflüchteten Männer folgendermaßen beschrieben: Einer soll 1,92 bis 1,95 Meter groß und stämmig gebaut sein. Er soll ferner dunkel gekleidet gewesen sein. Seine dunklen Haare hätte er kurz rasiert. Die zweite Person soll ungefähr 1,83 Meter groß sein und einen grauen Jogginganzug getragen haben, wobei die Kapuze tief ins Gesicht gezogen gewesen sei. Der dritte Mann schließlich soll kleiner und schmaler als die anderen sein. Auch er hätte dunkle Haare gehabt und dunkle Bekleidung getragen.
Am Samstag wurde eine Mordkommission unter Leitung der Polizei in Düsseldorf eingerichtet. Die Staatsanwaltschaft wertet die Tat zum jetzigen Zeitpunkt als versuchtes Tötungsdelikt, heißt es in einer gemeinsamen Mitteilung von Staatsanwaltschaft und der Polizei im Rhein-kreis. Unklar sind aktuell die Hintergründe der Tat. Auch Einzelheiten zur Waffe können noch nicht genannt werden. Bei der Spurensuche war auch ein Polizeidiensthund eingesetzt worden. Die Auswertung dauert an. Norbert Heinen, Vorsitzender der Interessengemeinschaft Top West und Besitzer
eines Autohauses, hat von der Tat erst am Nachmittag erfahren, „und das, obwohl ich zur Tatzeit in meinem Geschäft war, das Luftlinie nur 150 Meter entfernt liegt“, sagt er auf Nachfrage und fügt hinzu: „Es ist schon ein komisches Gefühl, dass hier auf offener Straße auf jemanden geschossen wird.“An der Emdener Straße gibt es vorwiegend Geschäfte mit Autozubehör, ein Zoogeschäft und außerdem eine Suchtpraxis.