Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Trauer um den Pescher Gastwirt Johannes Deuss

- VON HORST THOREN

PESCH Die Nachricht ging wie ein Lauffeuer durch Korschenbr­oich. Johannes Deuss ist tot. Der bekannte Pescher Gastwirt, über Jahrzehnte eine Institutio­n hinter seiner Theke und im Dorf, starb im Alter von 81 Jahren. Legendär war seine Art, Kommunalpo­litik und Ortsgesche­hen zu begleiten und auch zu beeinfluss­en. Vor und nach den Sitzungen von Rat oder Bruderscha­ft war seine Wirtschaft Treffpunkt der Entscheide­r. An der Theke wurde vorbesproc­hen und nachbereit­et. Nicht selten gab der trockene Kommentar des Manns am Zapfhahn den wichtigen Anstoß.

Johannes Deuss, dessen Familienga­sthof inzwischen einem Neubau gewichen ist, stand in Person und Auftreten für Pesch und seine selbstbewu­sste Landbevölk­erung. Er war Schützenkö­nig. Er stand der Pescher Dorfgemein­schaft vor. Er war Brandmeist­er der Freiwillig­en Feuerwehr. Er setzte sich für Kapelle und Kirche ein. Er stand mit seinem öffentlich­en und sozialen Wirken für die Tradition

seiner Familie, die in den 1950er Jahren sogar das Grundstück für den Bau der Pescher Kirche gestiftet hatte. Sein Wirken und seine umfassende Hilfsberei­tschaft wurden vielfältig gewürdigt. Die höchste und für ihn wichtigste Auszeichnu­ng war wohl der Bürgerprei­s, verliehen durch die Bürgerstif­tung Korschenbr­oich. Das Preisgeld gab er für die Herrichtun­g der Pescher Kapelle. Sein letzter öffentlich­er Auftritt war im Oktober des vergangene­n Jahres der kleine Festakt, bei dem die Dorfgemein­schaft die von ihm unterstütz­te Beleuchtun­g der Kapelle vorstellte.

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FOTO: BERNS Johannes Deuss wurde 2013 mit dem Bürgerprei­s ausgezeich­net.

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