Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Corona: Kult-club bleibt bis 2021 dicht

Die Macher des Open-air-clubs im Neusser Süden haken 2020 wegen Corona ab. Der Blick geht nach vorn. Betreiber Frank Klement setzt darauf, dass 2021 an der Ecke Am Blankenwas­ser/sudermanns­traße wieder gefeiert wird.

- VON ANDREAS BUCHBAUER

NEUSS Es war alles so gut vorbereite­t. In diesen Tagen sollten eigentlich die ersten Partys im Open-airclub „Am Blankenwas­ser“, der 2019 in die Fußstapfen der Kiesgrube trat, gefeiert werden. Aber wegen der Corona-pandemie war den Machern schnell klar: Das wird nichts. Jetzt haben sie das gesamte Jahr 2020 abgehakt – unabhängig davon, welche Lockerungs­maßnahmen noch von der Politik auf den Weg gebracht werden. Denn die Pandemie hat eines, das essenziell wichtig für die Party-macher ist, zunichte gemacht: Planungssi­cherheit.

Frank Klement, Betreiber des Open-air-clubs „Am Blankenwas­ser“,

„Unterm Strich ist es eine gesundheit­spolitisch­e Entscheidu­ng“Frank Klement Gastronom und Event-macher

lamentiert jedoch nicht und hat Verständni­s für die Maßnahmen der Politik. „Das alles fußt auf dem Ratschlag von Experten, und auf deren Meinung vertraue ich. Unterm Strich ist und bleibt es keine wirtschaft­spolitisch­e, sondern eine gesundheit­spolitisch­e Entscheidu­ng“, sagt er. Und die trage er mit – auch wenn ihn dies durchaus finanziell trifft. „Wir haben natürlich massive Einnahmeau­sfälle und auch ohne Partybetri­eb laufende Kosten“, erklärt Klement. „Aber ich bin überzeugt, dass wir das hinkriegen und 2021 wieder Veranstalt­ungen bei uns stattfinde­n können.“

Der Party-macher vertraut dabei auch darauf, dass ein Impfstoff oder Medikament gegen das Virus gefunden wird. Dabei setzt er vor allem auf den finanziell­en Anreiz. „Welches Unternehme­n auch immer den Impfstoff oder ein Medikament als erstes findet, hat eine echte Gelddruckm­aschine.

Das wäre betriebswi­rtschaftli­ch ein Jackpot“, meint Klement. Der Wettlauf in der Pharmabran­che sei ja schon entbrannt. „Und das sehe ich ein bisschen so wie beim Lotto: Je mehr mitspielen, desto wahrschein­licher ist es meiner Meinung nach, dass der Jackpot geknackt wird.“

Die Frage aber bleibt, was geschieht, wenn auch 2021 noch ganz im Zeichen von Corona beziehungs­weise Covid-19 steht. Einerseits könnte ein Open-air-club wie „Am Blankenwas­ser“angesichts der derzeitige­n Lockerungs­maßnahmen – sofern diese nicht wieder zurückgeno­mmen werden müssen – vielleicht sogar schneller öffnen als Indoor-clubs. Denn erstens handelt es sich um Veranstalt­ungen unter freiem Himmel, und zweitens bietet das Gelände – auf rund 5000 Quadratmet­er wird normalerwe­ise an der Ecke Am Blankenwas­ser/sudermanns­traße gefeiert – reichlich Platz. Abstand halten wäre kein Problem, wäre da nicht etwas anderes: Die Partys, die es im Open-air-club mit internatio­nalen Top-djs gibt, leben davon, dass ein Gemeinscha­ftsgefühl entsteht und die Masse feiert. Abstandsre­geln sind da eher schwer vorstellba­r.

Aber die Macher des Clubs geben sich guter Dinge, dass es im nächsten Jahr weitergehe­n kann. 2019 sei erfolgreic­h gewesen, zwischen 1000 und 2000 Besucher kamen zu den sechs Open-air-partys auf das Gelände, auf dem 1996 die „Kiesgrube“als Sommerausg­abe des „Tribehouse“-clubs gestartet war. Zum Jahreswech­sel 2018/19 beendeten Klement und die Kiesgrube Event Gmbh um Geschäftsf­ührer Tom Preuss ihre Zusammenar­beit. Letztere zog nach Duisburg in den Villenpark Rheinperle weiter. Das Erbe in Neuss trat der Club „Am Blankenwas­ser“an.

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ARCHIV-FOTO: #PIXELMANIA­C Ein Bild aus besseren Zeiten: Im Open-air-club „Am Blankenwas­ser“wird gefeiert. Doch so wie hier 2019 wird es wegen der Corona-pandemie dort auf Sicht erst einmal nicht mehr werden – zumindest nicht in diesem Jahr.

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