Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss
Corona: Kult-club bleibt bis 2021 dicht
Die Macher des Open-air-clubs im Neusser Süden haken 2020 wegen Corona ab. Der Blick geht nach vorn. Betreiber Frank Klement setzt darauf, dass 2021 an der Ecke Am Blankenwasser/sudermannstraße wieder gefeiert wird.
NEUSS Es war alles so gut vorbereitet. In diesen Tagen sollten eigentlich die ersten Partys im Open-airclub „Am Blankenwasser“, der 2019 in die Fußstapfen der Kiesgrube trat, gefeiert werden. Aber wegen der Corona-pandemie war den Machern schnell klar: Das wird nichts. Jetzt haben sie das gesamte Jahr 2020 abgehakt – unabhängig davon, welche Lockerungsmaßnahmen noch von der Politik auf den Weg gebracht werden. Denn die Pandemie hat eines, das essenziell wichtig für die Party-macher ist, zunichte gemacht: Planungssicherheit.
Frank Klement, Betreiber des Open-air-clubs „Am Blankenwasser“,
„Unterm Strich ist es eine gesundheitspolitische Entscheidung“Frank Klement Gastronom und Event-macher
lamentiert jedoch nicht und hat Verständnis für die Maßnahmen der Politik. „Das alles fußt auf dem Ratschlag von Experten, und auf deren Meinung vertraue ich. Unterm Strich ist und bleibt es keine wirtschaftspolitische, sondern eine gesundheitspolitische Entscheidung“, sagt er. Und die trage er mit – auch wenn ihn dies durchaus finanziell trifft. „Wir haben natürlich massive Einnahmeausfälle und auch ohne Partybetrieb laufende Kosten“, erklärt Klement. „Aber ich bin überzeugt, dass wir das hinkriegen und 2021 wieder Veranstaltungen bei uns stattfinden können.“
Der Party-macher vertraut dabei auch darauf, dass ein Impfstoff oder Medikament gegen das Virus gefunden wird. Dabei setzt er vor allem auf den finanziellen Anreiz. „Welches Unternehmen auch immer den Impfstoff oder ein Medikament als erstes findet, hat eine echte Gelddruckmaschine.
Das wäre betriebswirtschaftlich ein Jackpot“, meint Klement. Der Wettlauf in der Pharmabranche sei ja schon entbrannt. „Und das sehe ich ein bisschen so wie beim Lotto: Je mehr mitspielen, desto wahrscheinlicher ist es meiner Meinung nach, dass der Jackpot geknackt wird.“
Die Frage aber bleibt, was geschieht, wenn auch 2021 noch ganz im Zeichen von Corona beziehungsweise Covid-19 steht. Einerseits könnte ein Open-air-club wie „Am Blankenwasser“angesichts der derzeitigen Lockerungsmaßnahmen – sofern diese nicht wieder zurückgenommen werden müssen – vielleicht sogar schneller öffnen als Indoor-clubs. Denn erstens handelt es sich um Veranstaltungen unter freiem Himmel, und zweitens bietet das Gelände – auf rund 5000 Quadratmeter wird normalerweise an der Ecke Am Blankenwasser/sudermannstraße gefeiert – reichlich Platz. Abstand halten wäre kein Problem, wäre da nicht etwas anderes: Die Partys, die es im Open-air-club mit internationalen Top-djs gibt, leben davon, dass ein Gemeinschaftsgefühl entsteht und die Masse feiert. Abstandsregeln sind da eher schwer vorstellbar.
Aber die Macher des Clubs geben sich guter Dinge, dass es im nächsten Jahr weitergehen kann. 2019 sei erfolgreich gewesen, zwischen 1000 und 2000 Besucher kamen zu den sechs Open-air-partys auf das Gelände, auf dem 1996 die „Kiesgrube“als Sommerausgabe des „Tribehouse“-clubs gestartet war. Zum Jahreswechsel 2018/19 beendeten Klement und die Kiesgrube Event Gmbh um Geschäftsführer Tom Preuss ihre Zusammenarbeit. Letztere zog nach Duisburg in den Villenpark Rheinperle weiter. Das Erbe in Neuss trat der Club „Am Blankenwasser“an.