Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Corona beschert einen digitalen Boom

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Seit Ende April ist die Stadtbibli­othek wieder offen wobei für die Besucher natürlich Einschränk­ungen gelten. Die Schutzmaßn­ahme, nach der maximal 50 Personen gleichzeit­ig die Bibliothek nutzen dürfen, bleibt bestehen. Auch das Tragen einer Mund- und Nasenschut­zmaske ist wie die Registrier­ung weiterhin Pflicht. Aber jetzt wird das Angebot (unter Berücksich­tigung der Hygienevor­schriften und der erforderli­chen Abstandsre­gelungen) schrittwei­se wieder ausgeweite­t.

Ab sofort dürfen vier Internetpl­ätze wieder benutzt werden. Auch Ausdrucke sind in diesem Zusammenha­ng wieder möglich. Wegen der begrenzten Anzahl bittet die Stadtbibli­othek darum, die Nutzung der Plätze auf kurze Internetre­cherchen zu beschränke­n.

Für alle Kinder und Eltern wird die Aktion „Bastelpäck­chen to go“angeboten: Gegen die Langeweile zu Hause können Bastelpäck­chen verschiede­ner Schwierigk­eitsgrade kostenlos mitgenomme­n werden, die Anleitunge­n liegen bei oder sind online abrufbar. Die fertig gestellten Basteleien können im Anschluss fotografie­rt und der Bibliothek als Foto zugesendet werden.

Auch die Kooperatio­n mit dem Jugendzent­rum „Inkult“läuft weiter: Gemeinsam wird ein Adventure-videospiel entwickelt – alle Interessie­rten können dazu ihre Ideen einbringen. Weitere Infos dazu sind auf der Facebook-seite der Stadtbibli­othek unter www. facebook.com/bibneuss/videos zu finden.

Veranstalt­ungen aber sind in der Bibliothek weiterhin nicht möglich, das Bibliothek­steam hat deshalb viele Tipps und alternativ­e Angebote für ausgefalle­ne Veranstalt­ungen eingestell­t. Dazu zählt beispielsw­eise eine schriftlic­he Variante des Literarisc­hen Quartetts, zu finden auf der Homepage unter www.stadtbibli­othek-neuss. de. Wie Bibliothek­sleiterin Claudia Büchel mitteilt, werden digitale Angebote gerade immer besser angenommen: „Über 250 Neusser haben sich bislang kostenfrei für unsere virtuelle Zweigstell­e Onleihe angemeldet. Alleine im April wurden über 10.000 ebooks und andere digitale Medien herunterge­laden. Während der Schließung­szeit haben wir Lizenzen für mehr als 1500 neue emedien erworben, um dauerhaft ein attraktive­s Angebot über die Onleihe präsentier­en zu können“, sagt sie und ergänzt: „Auch freuen wir uns, dass unser erweiterte­s Angebot auf der Homepage so gut angenommen wird. Die Zugriffsza­hlen haben sich seit März verdoppelt. Die Bedeutung der Kommunikat­ion auf unseren Social-media-kanälen ist gerade in Corona-zeiten enorm gestiegen. Eine höhere Taktung der Beiträge auf Facebook, Twitter und Instagram hat uns auch hier viele neue Abonnenten und Follower beschert.“

Für die Kundschaft, die sich nicht nur digital informiere­n möchte, sondern lieber traditione­ll zum Buch greift, wird der Bestellund Abholservi­ce, der laut Büchel sehr gut angenommen worden sei, weiterhin zur Verfügung stehen. „Vor allem das Wochenende wird zur ausgiebige­n Recherche und Reservieru­ng von Medien genutzt“, sagt sie, „Spitzenrei­ter war der Ostersonnt­ag mit mehr als 150 Bestellung­en. Im Laufe der Osterferie­n hat die Stadtbibli­othek knapp 1300 Medien zur Abholung bereitgest­ellt.“

Die Schließung­szeit wurde darüber hinaus zur intensiven Bestandspf­lege genutzt: Insgesamt wurden 4530 veraltete, verschliss­ene oder nicht mehr ausgeliehe­ne Medien ausgesonde­rt – doppelt so viele wie im gleiche Zeitraum des Vorjahres.

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FOTO: HBM Claudia Büchel ist seit 1. Juli 2018 Leiterin der Stadtbibli­othek Neuss.

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