Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Die Kinder müssen leiden

KOLUMNE

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Die Zeit rast in der Corona-krise nur so dahin. Man weiß gar nicht mehr, wie lange man schon zu Hause im Homeoffice ist. Nur so viel: Die Kinder sind die Leidtragen­den der Pandemie. Warum? Weil ihnen die sozialen Kontakte fehlen, die für die Entwicklun­g der Kinder essenziell sind. Das ist nicht nur die Meinung der Eltern, selbst Kinderpsyc­hologen sind der Ansicht, dass unser Nachwuchs Kontakte zu Freunden braucht. Seit Wochen sitzen die meisten Kinder zu Hause und langweilen sich zwischen Homeoffice und Homeschool­ing die meiste Zeit. Unsere Tochter geht zwar noch nicht zur Schule, hätte aber in ihrem letzten Kindergart­enjahr

viele Projekte gehabt, die sie auf den nächsten Lebensabsc­hnitt vorbereite­n. Nun gibt es sogar keinen richtigen Abschied aus der Kita, und ob im Sommer die Einschulun­g so stattfinde­t, wie wir es kennen, steht auch noch in den Sternen. Es ist nicht davon auszugehen, weil das Virus noch lange nicht besiegt ist. Doch wer hat schuld? Die Politik? Die Stadt? Die Kita? Schwer zu sagen. Allerdings hätte das Land NRW vielleicht eher die Schulen und Kitas wieder komplett öffnen sollen, ehe der Ball in der Fußball-bundesliga wieder rollt, auch wenn es dort um Millionen geht. Doch sind Fußballer mehr wert als unsere Kinder? Niemals. Zugegeben, wir hätten unsere Tochter auch in die Notbetreuu­ng geben können. Aber wäre das so sinnvoll gewesen, alleine oder zu Zweit oder zu Dritt in der Kita zu sitzen und sich dort zu langweilen? Wohl eher nicht. Am Donnerstag dürfen zumindest Vorschulki­nder wieder in die Kita gehen. Ein Lichtblick in dieser komischen Zeit. seeg

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