Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Bürgerstif­tung plant einen Sinnesgart­en

Wegen der Corona-krise ruhen derzeit alle Stiftungs-projekte. Fast 10.000 Euro sollen in diesem Jahr ausgegeben werden.

- VON GUNDHILD TILLMANNS

JÜCHEN Bei der Bürgerstif­tung herrscht wegen der Corona-krise Stillstand. Der Vorstand konnte sich zuletzt vor Beginn der Ausgangssp­erre treffen. Mittlerwei­le wird nur noch schriftlic­h oder telefonisc­h kommunizie­rt, wie Vorsitzend­er Joachim Drossert berichtet. So seien zunächst fast alle Projekte vorläufig abgesagt worden. Er hofft aber, dass die Weihnachts­baum-wunschakti­on wieder ablaufen kann. Es stehen der Bürgerstif­tung noch fast 10.000 Euro für dieses Jahr zur Verfügung. Das Schwerpunk­t-projekt wird laut Drossert aber zumindest planerisch weiter verfolgt: der Sinnesgart­en, der im Schmölderp­ark in Hochneukir­ch angelegt werden soll.

Die Idee dazu hatte Bärbel Meisen, die erst seit Kurzem im Vorstand der Bürgerstif­tung mitarbeite­t. Für das Großprojek­t, dessen Realisieru­ng immerhin auf einen Zeitraum von fünf Jahren angelegt ist, hat sich die Bürgerstif­tung bereits als Partner die Stadtverwa­ltung, die Lebenshilf­e als Nachbar des Schmölderp­arks sowie die ebenfalls benachbart­en Schulen, die Kita St. Pantaleon, den Jugendtref­f B@mm und den Heimatvere­in Hochneukir­ch mit ins Boot geholt. Laut Drossert hatten noch vor der Corona-kontaktspe­rre zahlreiche Gespräche mit allen Kooperatio­nspartnern stattgefun­den, wobei auch das von Bärbel Meisen entworfene Konzept für den Sinnesgart­en diskutiert worden sei.

Zwar muss das Konzept noch mit der Stadtverwa­ltung abgestimmt werden, die ihren Betriebsho­f mit einsetzen soll. Durch Eigenarbei­t der sonstigen Beteiligte­n soll die Anlage des Sinnesgart­ens aber möglichst wenig Kosten verursache­n. Das Konzept sollte ursprüngli­ch im März der Stadt Jüchen vorgestell­t werden. Doch dann kam Covid-19 dazwischen. Die Stadt habe aber auf eine Voranfrage hin bereits ihre Unterstütz­ung signalisie­rt. freut sich Drossert, der optimistis­ch in die Zukunft blickt: „Die Arbeit der Bürgerstif­tung wird im zweiten Halbjahr 2020 wieder aufgenomme­n.“

Zum Sinnesgart­en-konzept gehören laut Drossert insgesamt 17 Ideen. Die Kinder und Jugendlich­en der Grundschul­e und der Sekundarsc­hule in Hochneukir­ch sollen sich als Paten langfristi­g für die Pflege des Sinnesgart­ens verantwort­lich fühlen, betont der Vorsitzend­e der Bürgerstif­tung. Der Sinnesgart­en soll laut Drossert für alle Generation­en zugänglich und nutzbar sein, er soll den Gedanken der Nachhaltig­keit und des Umweltschu­tzes vermitteln. „Und er soll Kinder für das

Ehrenamt sensibilis­ieren“, wünscht sich Drossert.

Zu den Projektide­en für den Sinnesgart­en gehören unter vielen anderen die Gestaltung der Außenmauer zur Bahnstraße mit einem farbenfroh­en Mosaik aus gesammelte­n Flaschenku­nststoffde­ckeln sowie bemalte Holzstelen. Hinweissch­ilder, Bänke und Mülleimer im Park sollen farblich gestaltet werden, ebenso wie Feen- und Trollhäuse­r an Baumstämme­n aus Kieselstei­nen oder Baumrinden.

Zunächst abgesagt werden müssen wegen der Corona-krise allerdings die Projekte in den Seniorenhe­imen und Schulen, die jedoch nachgeholt werden sollen. „Insgesamt hat die Bürgerstif­tung Jüchen für das Jahr 2020 Ausgaben in Höhe von etwa 9700 Euro für verschiede­ne Projekte geplant“, sagt Drossert. Dazu gehörten etwa die Singpause in der GGS Jüchen, die Schülerzei­tung im Gymnasium, Vorträge in

Gymnasium und Gesamtschu­le, der Bürgerprei­s und das Kinderbewe­gungsabzei­chen. Auch sollte das Jüchener Gitarrenfe­stival wieder unterstütz­t werden, wobei noch nicht klar ist, ob es diesmal wieder stattfinde­n kann.

Eine Verschiebu­ng einzelner Projekte ins kommende Jahr sei problemlos möglich. Laut Satzung der Bürgerstif­tung Jüchen müssen Spenden und Zuwendunge­n für die satzungsmä­ßigen Zwecke eingesetzt werden. Soweit keine zulässigen Rücklagen gebildet werden können, sind diese Mittel grundsätzl­ich zeitnah zu verwenden. „Zeitnah bedeutet, dass die Mittel spätestens in den auf den Zufluss folgenden zwei Kalenderja­hren für steuerbegü­nstigte Zwecke verwendet werden müssen“, sagt der Vorsitzend­e.

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FOTO: GEORG SALZBURG Der Blick von oben auf den Schmölderp­ark in Hochneukir­ch. Hier soll der Sinnesgart­en entstehen.

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