Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Die Krisen von Merkels Kanzlersch­aft

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Finanzkris­e Was 2007 als Immobilien­krise in den USA begann, wurde schnell zu einem globalen Problem. 2008 gipfelte es im Zusammenbr­uch der Großbank Lehman Brothers. Zum ersten Mal seit dem zweiten Weltkrieg schrumpfte das reale Bruttoinla­ndsprodukt der ökonomisch entwickelt­en Staaten.

Griechenla­ndkrise Acht Jahre dauerte die schwerste Staatschul­denkrise seit Einführung des Euro. 2010 fing sie an, 2018 hat Griechenla­nd die letzte Zahlung vom dritten Rettungspr­ogramm bekommen. Insgesamt bekam das Land von der EU vergünstig­te Kredite in Höhe von 274 Milliarden Euro.

Flüchtling­skrise Rund 900.000 Menschen flüchteten 2015 vorwiegend aus dem Nahen Osten nach Deutschlan­d. Zu dieser Zeit fiel der wohl bis heute meistzitie­rte Satz der Kanzlerin: „Wir schaffen das“.

Corona-krise Bereits Dezember 2019 gab es die ersten Covid-19-fälle in der chinesisch­en Millionens­tadt Wuhan. Innerhalb weniger Monate breitete sich das Virus rasch aus. Schon Ende Februar schätzte die Weltgesund­heitsorgan­isation das Risiko als „sehr hoch“ein. im Urlaub nicht schon einmal zufrieden resümiert: „Schön hier, vor allem nicht zu viele Deutsche.“Fests Fazit zu dieser Eigentümli­chkeit: Er frage sich, in welcher anderen Nation auf der Welt Übereinsti­mmung mit dem eigenen Charakter als Vorwurf gelte. Tja, wenn selbst Berliner Spitzenleu­te für den seltsamen Wesenszug stehen. Die eine machte bei einer Demo von Linken mit, in der ihr Land verbal mit Fäkalien beworfen wurde. Der andere beschrieb seinen Brechreiz beim Wort Vaterlands­liebe. In Frankreich, den USA, Polen wären beide für Staatsämte­r schwer vermittelb­ar. Kanzler Willy Brandt (SPD) zeigte dagegen Patriotism­us mit Maß. Sein

Wahlslogan 1972 kehrte die Lust an der Selbstgeiß­elung ins Gegenteil: „Deutsche, wir können stolz sein auf unser Land“. Es folgte ein Wahltriump­h. Sind wir womöglich doch heimliche Patrioten, die wissen, dass es uns verdammt gut geht im eigenen Land und dass das auch etwas mit typisch deutscher Wesensart zu tun hat? Wenn nur der fatale Hang nicht wäre, von einem Extrem ins andere zu wechseln: Gestern Selbstbezi­chtigung und morgen Dünkel samt Patrioten-protz gegenüber „armen Nachbarn“? Dieses Volk ist ungefestig­t.

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