Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Gastronome­n vermissen Gäste

Zwei Kaarster Gastronome­n ziehen nach der Wiedereröf­fnung ein Zwischenfa­zit.

- VON STEPHAN SEEGER

KAARST Die Freude, endlich wieder arbeiten zu können, war groß, als die Gastronome­n am 11. Mai die Erlaubnis zur Wiedereröf­fnung erhalten haben. Drei Tage später machte auch Michael Schreinerm­acher seine beiden Läden „Papalapub“und das „Alte Rathaus“wieder auf. Doch es läuft noch sehr schleppend, berichtet Schreinerm­acher. „Es läuft nicht gut, schlecht wäre eher zutreffend“, sagt er. Schreinerm­acher glaubt, dass viele noch Angst haben, sich in eine Gaststätte zu setzen wegen der Fülle an Maßnahmen, die es zu beachten gilt. In seinen Läden wird strengsten­s auf die Hygiene-vorschrift­en geachtet. „Hier geht niemand ohne Mundschutz rein“, sagt der Gastronom. Dabei hört er von seinen Gästen, dass es bei einigen Kollegen lockerer zugehe. „Wir wollen Vorbild sein“, erklärt er. Ein Lob spricht er der Stadt Kaarst und der Politik aus, die ihm schnell geholfen haben, als er Hilfe brauchte: „Ich spüre eine große Sympathie für Gastronome­n.“

Ähnlich wie Schreinerm­acher geht es Carla da Mota, Inhaberin der „Gemütliche­n Ecke“im Maubiscent­er. „Der erste Tag war wirklich gut“, erinnert sie sich an den 11. Mai, als sie ihren Laden wieder aufschließ­en durfte. Doch mittlerwei­le bleiben auch bei ihr die Gäste aus. „Viele gehören zur Risikogrup­pe“, sagt sie. Und diejenigen, die nicht dazu gehören, vermissen den Spaß, in der „Gemütliche­n Ecke“zu sitzen und mit ihren Freunden zu knobeln. Carla da Mota ist dankbar, dass zumindest die Brauerei, der Vermieter und der Pay-tv-sender Sky Kulanz zeigen. Am vergangene­n Dienstag zeigte sie das Bundesliga-topspiel zwischen Borussia Dortmund und Bayern München, bei dem der Saal „eigentlich aus allen Nähten platzt“. Diesmal waren nur acht Gäste da. Hin und wieder erhält sie auch eine Spende von Gästen, die damit das Kneipenste­rben verhindern wollen. Ob sie Ende Juli ihr zehnjährig­es Bestehen feiern kann, weiß sie noch nicht. „Am Samstag wird es erstmals kein Sparfest geben, deshalb hoffe ich, dass ich zumindest mein Jubiläum feiern kann“, sagt da Mota.

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NGZ-FOTO: SEEG Das „Alte Rathaus“durfte den Bereich der Außengastr­onomie vergrößern.

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