Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss
„Langfristig begleiten“
Die Krise kann Anleger beunruhigen. Was raten Sie? KATHRIN EICHLER Bei fallenden Kursen bekommen manche Anleger Angst und verkaufen ohne Plan ihre Anlagen. Das ist nicht empfehlenswert. Auch in unruhigen Zeiten darf man die langfristige Strategie nicht aus den Augen verlieren. Das kostet Nerven, hat sich erfahrungsgemäß aber ausgezahlt.
Aber wahrscheinlich sollte man nicht alles einfach so belassen, wie es ist? KATHRIN EICHLER Nein, man muss immer beweglich bleiben. Es sind gegebenenfalls Quoten, also zum Beispiel die Anteile von Unternehmensanleihen oder Aktien, anzupassen. Die Frage nach der aktuellen Investitionsquote kann sogar entscheidend sein. In Krisen gilt noch immer: Cash is King. Je nach Inhalt der Vermögensanlage wird es auch notwendig sein, auf die epochalen Veränderungen deutlich zu reagieren und Branchenschwerpunkte zu ändern.
Privatanleger fühlen sich bei solchen Entscheidungen vielleicht überfordert. KATHRIN EICHLER In der Tat ist immer, aber gerade jetzt eine solide Risikokontrolle notwendig. Dann müssen Anleger auch nicht nervös werden. Sie brauchen Berater, die sie als Sparringspartner mit Erfahrung und Kompetenz begleiten.
Wie verwalten Sie die Vermögen Ihrer Kunden? KATHRIN EICHLER Wir vereinbaren mit jedem Kunden eine individuelle Anlagestrategie, nachdem wir wichtige Eckpunkte wie die persönlichen Ziele und die Risikobereitschaft besprochen haben. Jedes Depot ist individualisiert, wir bieten keine Baustein-konzepte. Die Kunden können zum Beispiel bei der Auswahl von Aktien und Anleihen ganze Branchen oder Unternehmen ausschließen. Wir arbeiten unabhängig von Provisionsinteressen und sind inhabergeführt. Unser Ziel ist die langfristige Begleitung unserer Mandanten. Dazu zählen auch Themen wie ein Generationenwechsel im Zusammenhang mit Vermögensübertragungen oder Stiftungsgründungen.