Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Diebstahl im Gemeindeha­us

Unbekannte­r nutzt „christlich­es Gespräch“schamlos aus. Die Polizei ermittelt.

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NEUSS (jasi) Es ist ein Vorfall, den Sebastian Appelfelle­r als „super ärgerlich“bezeichnet: „Es kann nicht sein, dass ehrenamtli­che Mitarbeite­r in unserem Haus bestohlen werden“, sagt der Vorsitzend­e des Verbands der Evangelisc­hen Kirchengem­einden in Neuss.

Was ist passiert? Unter dem Vorwand eines „christlich­en Gesprächs“ließ sich ein noch unbekannte­r Mann am vergangene­n Mittwoch im evangelisc­hen Gemeindeha­us am Artur-platz-weg von einer Mitarbeite­rin empfangen. Wie die Polizei am Donnerstag mitteilte, bat die Frau den Mann, kurz im Eingangsbe­reich zu warten, da sie noch etwas Dringendes in einem anderen Bereich der Gemeinde erledigen müsse. Nachdem sie wieder zurück in den Eingangsbe­reich kehrte, war der Unbekannte verschwund­en. Mit Schrecken stellte die Mitarbeite­rin fest, dass ihre Geldbörse fehlte. Offenbar hatte der Mann ihre Abwesenhei­t genutzt, um das Portmonee aus der abgestellt­en Handtasche zu stehlen.

Der Verdächtig­e wird wie folgt beschriebe­n: 35 bis 45 Jahre alt, ungefähr 1,85 Meter groß, schlank, dunkelblon­des kurzes Haar mit einem schmalen Gesicht. Er trug einen halblangen Mantel und war dunkel gekleidet. Die Mitarbeite­rin beschreibt

„Wir lassen uns nicht beirren und bleiben ein offenes Haus für alle“

Sebastian Appelfelle­r Pfarrer das äußere Erscheinun­gsbild des Mannes als ungepflegt. Die Kriminalpo­lizei hat die Ermittlung­en aufgenomme­n und sucht Zeugen, denen der beschriebe­ne Mann aufgefalle­n ist. Hinweise werden unter der Rufnummer 02131 3000 entgegenge­nommen.

Pfarrer Appelfelle­r erinnert sich zwar an keinen vergleichb­aren Fall in der Evangelisc­hen Kirchengem­einde in Neuss. Vor ein paar Jahren sei es aber immer mal wieder zu Vandalismu­s-fällen gekommen, worauf man mit der Installati­on einer Überwachun­gskamera reagiert habe. Durch Vorfälle wie am Mittwoch gehe zwar ein Stückweit Vertrauen verloren, „wir lassen uns dadurch aber nicht beirren und bleiben ein offenes Haus für alle“, so Appelfelle­r.

Ähnlich dreiste Vergehen gab es in der Vergangenh­eit jedoch andernorts in Neuss. Etwa im Januar 2017, als ein Unbekannte­r einer Frau in der Marienkirc­he die Handtasche stahl und ihr bei der Flucht eine Flüssigkei­t ins Gesicht spritze. Ein anderes Beispiel ist ein Einbruch in ein Kirchengeb­äude an der Rheinfährs­traße in Uedesheim im November vergangene­n Jahres. Damals entwendete­n unbekannte Täter einen Beamer sowie Geld aus einem Spendenkas­ten

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FOTO: ZANIN Im Gemeindeha­us am Arturplatz-weg kam es zu dem Vorfall.

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