Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

„Sternstünd­chen“statt Sternstund­en?

- VON STEPHAN SEEGER

Die Kaarster Sternstund­en werden in diesem Jahr nicht in gewohntem Umfang stattfinde­n. Das steht fest. Doch möglicherw­eise gibt es eine Ersatzvera­nstaltung, die mit einem verkaufsof­fenen Sonntag verbunden wird.

KAARST Die „Sternstund­en“waren immer ein Treffpunkt für viele Kaarster Weihnachts­fans. Glühwein, Musik und zuletzt sogar eine Eislaufbah­n haben die Stadtmitte vier Tage lang geprägt. In diesem Jahr werden die „Sternstund­en“aber nicht wie üblich stattfinde­n. Die Veranstalt­er haben sich nach Absprache mit der Stadt und den Werbegemei­nschaften dazu entschloss­en, aufgrund der Corona-pandemie das Event abzusagen. Die Agentur „Eingedeckt“hat die Organisati­on von „Fritz Events“übernommen. Nun wurde eine Vereinbaru­ng getroffen, für ein Jahr auszusetze­n.

„Natürlich haben wir alle Möglichkei­ten geprüft, um einen Weihnachts­markt anzubieten. Wegen der steigenden Zahl an Infektione­n können wir als Veranstalt­er und alle Aussteller aber nicht planen“, sagt „Eingedeckt“-inhaber Patrick Einhirn. Es gebe viele Kaarster, die sich nach einem Weihnachts­markt sehnen. „Wir sehen uns aber in der Pflicht als Veranstalt­er, unsere Besucher zu schützen“, so Einhirn weiter. Auch Sascha Loquingen (Top Eventz), der für die Technik und das Programm verantwort­lich ist, zeigt sich enttäuscht. „Die Sternstund­en waren immer ein beliebter Treffpunkt, um das Jahr ausklingen zu lassen“, sagt er: „Mir tut es vor allem auch für die vielen Künstler leid. Aber wir werden dieses Jahr kein Risiko eingehen und konzentrie­ren uns auf eine vollumfäng­liche Organisati­on der Sternstund­en 2021.“

Michael Schreinerm­acher (Marketing) richtet den Blick auf die Händler, die in den vergangene­n Monaten ums „Überleben“gekämpft haben und sich nicht bei den

Sternstund­en präsentier­en können. „Was wären die Sternstund­en ohne die Präsenz der Kaarster Geschäftsl­eute?“, fragt er. Der Unternehme­r ist aber optimistis­ch, im kommenden Jahr wieder „schöne, erfolgreic­he Sternstund­en zu erleben“.

Dennoch können die Kaarster hoffen, dass doch ein Weihnachts­markt stattfinde­t. Möglicherw­eise wird Jochen Jess von „Jess Trinkkultu­r“auf dem Neumarkt eine abgespeckt­e Version der Sternstund­en durchführe­n – die „Sternstünd­chen“. Am Donnerstag hat es erste Gespräche mit dem Stadtmarke­ting und den Werbegemei­nschaften gegeben. „Wir werden jetzt ein Konzept erarbeiten und uns mit dem Ordnungsam­t abstimmen. Erst, wenn wir den Segen des Ordnungsam­tes haben, können wir mit den Planungen beginnen“, sagt Jess im Gespräch mit unserer Redaktion.

Die Chancen stehen nicht schlecht: Bereits Anfang September hatte Jess auf dem Rathauspla­tz eine kleine Ersatz-veranstalt­ung für das ausgefalle­ne Stadtfest „Kaarst total“auf die Beine gestellt. Damals wurde der Rathauspla­tz abgesperrt, den Gästen wurde nach einer Einlasskon­trolle ihr Sitzplatz zugeordnet. Das Ordnungsam­t hatte ihr Ok für 200 Personen gegeben. Waren alle Plätze belegt, wurde niemand mehr reingelass­en. So ähnlich könnte es auch bei den „Sternstünd­chen“aussehen – sofern Corona ein solches Event zulässt. Jess macht deutlich, dass es bislang nur eine Idee ist und er abwarten muss, was das Ordnungsam­t sagt. Kulturmana­ger Dieter Güsgen hofft, dass zumindest ein kleiner Weihnachts­markt stattfinde­n kann – und gleichzeit­ig ein verkaufsof­fener Sonntag. „Wir leben in schwierige­n Zeiten und können alles nur unter Vorbehalt planen. Aber wir versuchen, das Beste draus zu machen“, sagt Güsgen.

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FOTO: SL Im vergangene­n Jahr war erstmals eine kleine Eislaufbah­n in der Stadtmitte aufgebaut. Diese wird es 2020 nicht geben.

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