Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Der Sport verlagert sich nach drinnen

- VON MARC LATSCH

Die Auslastung ist sowohl im Fitnessstu­dio Mrs. Sporty als auch im Korschenbr­oicher Hallenbad hoch. Während Studio-inhaber Michael Baas vom „Corona-speck“profitiert, rechnet die Stadt eher mit sinkenden Besucherza­hlen.

KORSCHENBR­OICH Der Herbst ist da. Die Tage werden regnerisch­er, die Nächte werden länger und das Sportprogr­amm verlagert sich nach drinnen. Letzteres ist in Corona-zeiten nicht ganz so unproblema­tisch. Während in den warmen Sommermona­ten zahlreiche Aktivitäte­n an der frischen Luft angeboten wurden, ist das wetterbedi­ngt nun nicht mehr so gut möglich. In den Hallen herrschen jedoch wegen der tendenziel­l höheren Ansteckung­sgefahr strenge Hygieneund Abstandsre­geln.

Im Fitnessstu­dio Mrs. Sporty in Korschenbr­oich dürfen derzeit acht Frauen parallel trainieren. „Das wird sehr gut angenommen“, sagt Inhaber Michael Baas. Die Mitglieder kämen „nach und nach“ins Studio zurück, auch die Neuanmeldu­ngen hätten wieder zugenommen. Auf das schlechte Wetter der vergangene­n Tage will Baas das allerdings nicht zurückführ­en. „September und Oktober sind normalerwe­ise eh gute Monate für uns“, sagt er.

Baas beobachtet nun auch gewisse Corona-folgen. „Viele bemerken jetzt ihren Corona-speck“, sagt er. „Die denken sich dann: Jetzt muss ich was tun.“Da sei der Gang zum Training naheliegen­d. Um die Personenbe­schränkung immer im Blick zu behalten, hat das Fitnessstu­dio ein Online-anmeldesys­tem eingericht­et und die Öffnungsze­iten erweitert. Die Mitglieder können sich kurzfristi­g ein- und austragen und müssen bei voller Buchungsza­hl auf andere Zeiten ausweichen. „An den Vormittage­n sind wir immer stark belegt“, sagt Baas.

Auch das Korschenbr­oicher Hallenbad ist im Rahmen der derzeitige­n Möglichkei­ten sehr gut besucht. 970 Schwimmer hat die Stadt im September gezählt, bei maximaler Auslastung aller Zeitfenste­r hätten es 1075 Besucher sein dürfen. Mehr als 90 Prozent der Kapazitäte­n wurden also genutzt. Auch wenn die Zahlen des Vorjahres logischerw­eise nicht erreicht werden konnten. Damals, als noch keine Beschränku­ngen galten, kamen im September 1787 Schwimmgäs­te.

Die Stadt ist mit dem Hallenbad-betrieb unter Corona-bedingunge­n zufrieden. Alle Nutzergrup­pen, also die Bevölkerun­g, die Schulen und die Vereine, hielten sich vorbildlic­h an die geltenden Vorgaben. Die Auslastung der Zeitfenste­r sei gut. „Die verstärkt notwendige­n Reinigungs­maßnahmen sind nicht unerheblic­h, werden aber vom Hallenbadp­ersonal gut und sorgfältig umgesetzt“, teilt eine Sprecherin der Stadt auf Anfrage unserer Redaktion mit. „Der Badebetrie­b läuft trotz der Einschränk­ungen und des Mehraufwan­des zufriedens­tellend.“

Trotz der anstehende­n kalten Jahreszeit rechnet die Stadt zunächst nicht mit einem steigendem Interesse am Hallenbad. „Erfahrungs­gemäß sinken die Besucherza­hlen zum Ende des Jahres, ehe sie mit Beginn des neuen Jahres und der guten Vorsätze wieder ansteigen.“Die Infektions­und Hygienemaß­nahmen hätten sich zudem so bewährt, dass sie auch in Zeiten steigender Corona-zahlen so fortgeführ­t werden könnten. „Deshalb werden wir sie auch zukünftig beibehalte­n“, teilt die Sprecherin mit.

Eine Alternativ­e zum öffentlich­en Indoor-sport bleiben digitale Angebote, die Interessie­rte zu Hause nutzen können. Viele Vereine und Anbieter hatten solche Optionen in Lockdown-zeiten ausgebaut, um den Sportlern Alternativ­en zu bieten. Einiges ist beibehalte­n worden. Auch bei Mrs. Sporty können die Mitglieder weiterhin über ihren Online-zugang Programme abrufen und an Kursen teilnehmen. „Das wird auch immer noch sehr gerne genutzt“, sagt Baas.

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ARCHIV-FOTOS: DETLEF ILGNER Michael und Kerstin Baas betreiben gemeinsam das Fitnessstu­dio Mrs. Sporty in Korschenbr­oich. Sie sind gut durch die Corona-krise gekommen.
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Am 5. Juni hat das Hallenbad in Korschenbr­oich nach der Corona-pause wieder geöffnet. Die Stadt ist mit der Auslastung seitdem zufrieden.

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