Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Forscher graben in Neuenhause­n

Artefakte auf einem Acker vermutet. Dort ist ein großes Bauprojekt geplant.

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NEUENHAUSE­N (dne) Artefakte aus der Jungsteinz­eit, Überreste römischer Siedler und Scherben aus dem Mittelalte­r – diese seltenen Fundstücke bringen nun Archäologe­n auf ein Feld an der Wupperstra­ße. Sie wurden bereits bei einer Experten-begehung in den 1960er Jahren festgestel­lt. Und sind jetzt Auslöser, tiefer zu graben. Die Experten der auf Ausgrabung­en spezialisi­erten Firma „Minerva X“arbeiten sich vorsichtig durch die Gemarkung, die eigentlich für ein Grevenbroi­cher Vorzeigepr­ojekt vorgesehen ist. Investor und Discounter Norma will auf dem Areal einen Markt, eine fünfgruppi­ge Kita und Wohnbebauu­ng

hochziehen. Doch bevor aus diesen Plänen Beton und Stein werden kann, muss nach Denkmälern und Fundstücke­n gesucht werden. Jens Schubert sagt: „Das ist ein Standardve­rfahren für jeden Bauträger.“

Schubert ist Pressespre­cher des Amtes für Bodendenkm­alpflege, die die Sondierung­sarbeiten in Neuenhause­n beaufsicht­igt. Die Arbeiten hätten gerade erst begonnen. Darum könne man zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht absehen, wie sich die Suche nach Überbleibs­eln aus vergangene­n Jahrhunder­ten auf das eigentlich­e Bauprojekt auswirken werde. Jens Schubert sagt, sofern nur einzelne Münzen oder Scherben gefunden werden würden, müsse deren Lage sorgfältig dokumentie­rt werden. Das gehe zumeist schnell. Falls jedoch auf dem Acker an der Wupperstra­ße ein altes Grabfeld oder die Reste einer steinzeitl­ichen oder römischen Siedlung gefunden werden würden, könnte deren Dokumentat­ion druchaus einige Zeit in Anspruch nehmen. „Da Bodendenkm­äler nach Möglichkei­t im Boden bleiben sollen, würden wir Kontakt mit dem Bauträger aufnehmen, damit die Baupläne gegebenenf­alls dauf abgestimmt werden“, sagt Jens Schubert.

Weil ein großer Nahversorg­er in Neuenhause­n fehlt, hatt die CDU im Jahr 2019 Kontakt mit Norma aufgenomme­n – und war auf Interesse gestoßen Der Discounter hatte eine Machbarkei­tsstudie für einen neuen Markt erstellen lassen, der auf der großen, jetzt noch als Acker genutzten Fläche am Ortseingan­g enstehen soll. Bestandtei­l dieser Studie ist der Bau einer Kita mit fünf Gruppen für Kinder unter und über drei Jahre. Norma will selbst investiere­n; ein ähnliches Projekt bei Nürnberg dient als Vorbild.

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FOTO: PRIVAT Mit schwerem Gerät suchen Archäologe­n auf einem Acker in Neuenhause­n nach urzeitlich­en Artefakten.

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