Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss
Sanierungsplan für Deich birgt Zündstoff
Ein Zaun soll die Grundstücke der Anlieger vom künftigen Deichverteidigungsweg trennen.
DORMAGEN Die Offenlegung der Pläne im Zuge des sogenannten Planfeststellungsverfahrens zur vorgesehenen Deichsanierung in Dormagen sorgt für Aufregung in Stürzelberg. Stein des Anstoßes ist ein Zaun, der die Grundstücke der Flussanlieger künftig vom neuen Deichverteidigungsweg trennen soll. Dagegen regt sich Widerstand.
Dieter Wolff und Wilfried Schellen hatten in der Gaststätte „Vater Rhein“eine Versammlung zum Thema einberufen, an der laut Schellen 21 Anlieger aus dem Bereich Unterstraße, Kapellenberg, Uferstraße teilnahmen. Am Ende einer laut Schellen „sehr konstruktiven Diskussion“habe der Entschluss gestanden, eine Einwendung zum Planfeststellungsverfahren zu formulieren.
Der neue Deichverteidigungsweg (DVW), der nicht mehr über Privatgrundstücke
verlaufen, sondern rheinseits der bestehenden Mauer verlegt werden soll, hätte an sich aus Schellens Sicht einen wesentlichen Vorteil. „Damit würde der unsägliche Zustand nach mehr als 20 Jahren beseitigt, dass im Hochwasserfall die privaten Gärten, Terrassen und Parkplätze mit schwerem Gerät zur Errichtung der mobilen Wände befahren werden müssen“, erklärte Schellen mit Blick auf die Hochwasserschutzanlage.
Diese „eklatanten Nutzungseinschränkungen“müssten die Anlieger seit dem Jahr 2000 hinnehmen.
Der Zaun aber, der „trotz anderer Absprachen zwischen den Anliegern und den Planern sowie dem Deichverband“in den Planungsunterlagen zu finden sei, habe Anlass zu heftigen Reaktionen gegeben, berichtete Schellen: Denn der würde die versprochene Nutzungsmöglichkeit
des nicht-öffentlichen Deichverteidigungswegs durch die Anlieger verhindern.
Noch können sich die Gegner dieser Planung wehren. Doch sie müssen sich sputen. Eine Einwendung ist nur noch bis 16.Oktober möglich. Die Teilnehmer der Anliegerversammlung wollen sie sowohl an die Adresse der Bezirksregierung Düsseldorf, Dezernat 54, als auch an die Stadt Dormagen (Technische Betriebe) schicken. Sie fordern u.a. Wegfall des Zaunes auf gesamter Länge sowie ein Sondernutzungsrecht der Anlieger für den neuen Deichverteidigungsweg, insbesondere im Hinblick auf einen Wertverlust der Grundstücke.
Schellen betont, dass alle mehr als 5000 Deichverbandsmitglieder Einwendungen erheben können, wenn sie berechtigte Belange zum Planungsverfahren geltend machen wollen. Viel Zeit dafür bleibt nicht mehr.