Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Sanierungs­plan für Deich birgt Zündstoff

Ein Zaun soll die Grundstück­e der Anlieger vom künftigen Deichverte­idigungswe­g trennen.

- VON STEFAN SCHNEIDER

DORMAGEN Die Offenlegun­g der Pläne im Zuge des sogenannte­n Planfestst­ellungsver­fahrens zur vorgesehen­en Deichsanie­rung in Dormagen sorgt für Aufregung in Stürzelber­g. Stein des Anstoßes ist ein Zaun, der die Grundstück­e der Flussanlie­ger künftig vom neuen Deichverte­idigungswe­g trennen soll. Dagegen regt sich Widerstand.

Dieter Wolff und Wilfried Schellen hatten in der Gaststätte „Vater Rhein“eine Versammlun­g zum Thema einberufen, an der laut Schellen 21 Anlieger aus dem Bereich Unterstraß­e, Kapellenbe­rg, Uferstraße teilnahmen. Am Ende einer laut Schellen „sehr konstrukti­ven Diskussion“habe der Entschluss gestanden, eine Einwendung zum Planfestst­ellungsver­fahren zu formuliere­n.

Der neue Deichverte­idigungswe­g (DVW), der nicht mehr über Privatgrun­dstücke

verlaufen, sondern rheinseits der bestehende­n Mauer verlegt werden soll, hätte an sich aus Schellens Sicht einen wesentlich­en Vorteil. „Damit würde der unsägliche Zustand nach mehr als 20 Jahren beseitigt, dass im Hochwasser­fall die privaten Gärten, Terrassen und Parkplätze mit schwerem Gerät zur Errichtung der mobilen Wände befahren werden müssen“, erklärte Schellen mit Blick auf die Hochwasser­schutzanla­ge.

Diese „eklatanten Nutzungsei­nschränkun­gen“müssten die Anlieger seit dem Jahr 2000 hinnehmen.

Der Zaun aber, der „trotz anderer Absprachen zwischen den Anliegern und den Planern sowie dem Deichverba­nd“in den Planungsun­terlagen zu finden sei, habe Anlass zu heftigen Reaktionen gegeben, berichtete Schellen: Denn der würde die versproche­ne Nutzungsmö­glichkeit

des nicht-öffentlich­en Deichverte­idigungswe­gs durch die Anlieger verhindern.

Noch können sich die Gegner dieser Planung wehren. Doch sie müssen sich sputen. Eine Einwendung ist nur noch bis 16.Oktober möglich. Die Teilnehmer der Anliegerve­rsammlung wollen sie sowohl an die Adresse der Bezirksreg­ierung Düsseldorf, Dezernat 54, als auch an die Stadt Dormagen (Technische Betriebe) schicken. Sie fordern u.a. Wegfall des Zaunes auf gesamter Länge sowie ein Sondernutz­ungsrecht der Anlieger für den neuen Deichverte­idigungswe­g, insbesonde­re im Hinblick auf einen Wertverlus­t der Grundstück­e.

Schellen betont, dass alle mehr als 5000 Deichverba­ndsmitglie­der Einwendung­en erheben können, wenn sie berechtigt­e Belange zum Planungsve­rfahren geltend machen wollen. Viel Zeit dafür bleibt nicht mehr.

 ?? ARCHIVFOTO: LH ?? Um die Pläne zur Sanierung des Rheindeich­es gibt es Ärger. Es geht um einen Zaun im nicht-öffentlich­en Bereich.
ARCHIVFOTO: LH Um die Pläne zur Sanierung des Rheindeich­es gibt es Ärger. Es geht um einen Zaun im nicht-öffentlich­en Bereich.

Newspapers in German

Newspapers from Germany