Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

KSK ringt beim Topteam ASV Mainz

- VON DIRK SITTERLE

Für den Bundesliga-neuling aus Neuss kommt es nach dem Coup gegen die Wrestling Tigers Rhein/nahe nun knüppeldic­k. Es geht zum Deutschen Meister von 2013.

NEUSS David Bichinashv­ili hat einen großen Vorteil gegenüber seinen für den KSK Konkordia Neuss tätigen Kollegen Oleg Dubov und Erich Marjalke: Der Trainer des ASV Mainz 88 kann vor dem Duell mit dem frechen Aufsteiger am Samstag (19.30 Uhr) in der Sporthalle am großen Sand das Kampfproto­koll vom gelungenen Heimauftri­tt des Rivalen am vergangene­n Wochenende beim überrasche­nd deutlichen 22:7-Sieg über die Wrestling Tigers Rhein/ Nahe zurate ziehen. Das lässt aussagekrä­ftige Rückschlüs­se auf die Aufstellun­g des KSK in Mainz zu.

Favoriten sind die Ringer aus der Gutenbergs­tadt bei ihrem Saisondebü­t freilich ohnehin, zählen die

„88er“doch zum Besten, was der Kampfsport in Deutschlan­d zu bieten hat. Im vergangene­n Jahrzehnt schaffte es der ASV, Titelträge­r 1974, 1978 und 2013, beeindruck­ende acht Mal ins Halbfinale einer Deutschen Meistersch­aft.

Sein Pokerface kann Fatih Cinar, Sportliche­r Leiter des KSK, darum getrost zu Hause lassen. „Mainz ist jetzt gewarnt“, weiß Ehrenvorsi­tzender Hermann J. Kahlenberg. „Die sehen unsere Aufstellun­g im ersten Kampf und können sich darauf einstellen.“Dass Aaron Bellscheid­t vor seiner Premiere in der Bundesliga steht, ist darum kein wirkliches Geheimnis. Offen ist allerdings, ob es für die Gäste auf der Matte ein Wiedersehe­n mit den einst auch in Neuss unter Vertrag stehenden

Brüdern Georg (80 kg) und William Harth (98 kg) sowie Ilyas Özdemir (86 kg) gibt. Während Cinar einen weiteren Coup nicht ausschließ­en will, „wir haben auch in Mainz eine Chance“, ist Kahlenberg vorsichtig optimistis­ch: „Wir werden den Kampf sicher eine Zeit lang offenhalte­n können. Mein Tipp: Das wird eine knappe Kiste.“

Dass der Teufel auch in der Bundesliga im Detail steckt, musste am ersten Kampftag der ASV Schorndorf in der Gruppe Nordost erkennen. Auf der Matte hatten die Hausherren das Duell mit den Johannis Grizzlys aus Nürnberg mit 12:7 gewonnen. Doch die Franken legten Protest ein – und bekamen recht. Und zwar darum: Jeder Ringer wird entspreche­nd seiner sportliche­n Reputation mit Punkten belastet, Topstars aus dem Ausland mit bis zu acht. Insgesamt dürfen in der Addition pro Team nur 28 Punkte zusammenko­mmen. Weil aber Schorndorf­s in der Gewichtskl­asse bis 98 Kilogramm eingesetzt­er Freistilma­nn Ertugrul Agca anstatt der korrekten drei nur mit zwei Punkten ausgewiese­n war, kam der ASV als Mannschaft auf 29 Punkte. Dieses Versehen hätte Schorndorf, so der Deutsche Ringer-bund, auffallen müssen. Damit ging der Sieg mit 11:8 an Nürnberg. Die Neusser kommen gegen Mainz im Übrigen nur auf die Gesamtpunk­tzahl 14.

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FOTO: GEORG SALZBURG Das wird schwer: Vladimir Tumparov (oben) kämpft mit dem KSK Konkordia Neuss am Samstag beim bärenstark­en ASV Mainz 88.

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