Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss
Auf der Suche nach dem Top-job
Trotz Corona-pandemie, Streik im ÖPNV und Serverproblemen konnte die Veranstaltung „Check-in Berufswelt“virtuell und vor Ort viele informative Begegnungen und neue Kontakte ermöglichen.
RHEIN-KREIS Das Telefon von „Check-in Berufswelt“-organisator Thomas Feldges stand am Donnerstag nicht still, denn an diesem Tag hatten Schüler aus dem Rheinkreis die Möglichkeit, sich über verschiedene Ausbildungsberufe zu informieren – und das corona-bedingt auch über neue, weniger erprobte Wege. Rund 40 Unternehmen aus dem Rhein-kreis beteiligten sich an der Aktion – von Autohäusern über Hotels bis hin zum Gartenund Landschaftsbau war alles dabei. Teils in Präsenzveranstaltungen, teils in Video-chats stellten die Unternehmen sich den Schülern vor.
Für die Präsenzveranstaltungen konnte man auf die Erfahrungen der vergangenen elf Jahre zurückgreifen, obwohl der Streik des ÖPNV in weiten Teilen des Rhein-kreises für erschwerte Bedingungen sorgte. Die Video-chats hingegen waren eine absolute Neuheit. Mit verschiedenen Programmen versuchten Unternehmen und Schulen in Gruppen von fünf Schülern virtuell zusammen zu finden. Das klappte mal gut und mal weniger gut. Bei einigen Firmen fielen die Server aus, andere Unternehmen konnten die jungen Menschen hingegen ohne technische Probleme über ihre Berufe informieren. Feldges, durchgehend mit Telefonieren beschäftigt, gab alles, um jedem Schüler sein virtuelles Treffen zu ermöglichen. So kamen die meisten Schüler trotz widriger Umstände auf ihre Kosten.
Ssidra (17) von der Comenius-gesamtschule besuchte das Autohaus
Dresen und Gartenhof Küsters. Sie zeigte großes Interesse an der Arbeit von Benjamin Küsters und stellte viele Fragen. Obwohl sie zuvor noch nie von dem Beruf gehört hatte, setzte sie sich intensiv mit dem Berufsfeld auseinander. „Eigentlich will ich Medizin studieren, aber wenn das nicht klappt, möchte ich mich schon über die verschiedenen Ausbildungsberufe informiert haben, um dann einen Plan B zu haben“, erklärt die 17-Jährige.
Der 19-jährige Bashar hingegen war von der Automobil-branche fasziniert. Er kam zur „Checkin
Berufswelt“mit einem großen Ziel: ein Praktikum als Kfz-mechatroniker. Mit seiner Bewerbung und schon ein wenig Berufserfahrung in der Tasche unterhielt er sich mit Dresen-azubi Pierluigi Principe, der den Schülern ihre Fragen zu seiner Ausbildung beantwortete. Dabei konnte der Schüler des Berufsbildungszentrums Dormagen mit seinen Fachkenntnissen punkten und schon einmal bei Principe einen positiven Eindruck hinterlassen.
„Wir finden es gut, dass es sowohl virtuelle Angebote gibt, als auch Präsenzveranstaltungen, haben uns aber für letzteres entschieden, weil man so schon einmal die Atmosphäre im Betrieb schnuppern kann“, erklärt Christiane Winkels, Check-in-beauftragte des BBZ Dormagen. In den kommenden Jahren will man sich aber dennoch nicht ganz von den online Veranstaltungen abwenden. „Wir wollen in der Zukunft eine Hybridveranstaltung daraus machen: Das ganze Jahr über soll die Möglichkeit eines Video-chats bestehen und dann sollen die Unternehmen die Türen an einem bestimmten Tag öffnen“, so Feldges.