Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss
Wohlfühlen im Wald
Waldbiologin Nina Keßler findet in der Natur Antworten auf elementare Lebensfragen. Es geht viel um Achtsamkeit.
DORMAGEN Nicht allein als Krise, auch als Chance, sich auf ihr Herzensprojekt zu besinnen: So hat Nina Keßler die Corona-pandemie erlebt. Im Juli hat sie „mein honua“an den Start gebracht. Ein Wohlfühl-coaching für Menschen, die sich selber nahe kommen wollen. In Einzelterminen oder Gruppenstunden geht es um Selbstfürsorge und Verwurzelung, Achtsamkeit und mithin auch um Perspektiven, das Leben mit und nach Corona neu auszurichten. Genau das beschreibt das hawaiianische Wort honua; es steht für Erde, für Nährboden, aus dem Neues sprießt
Passend dazu, zu Nina Keßlers Liebe zum Wald, ihrem studierten Beruf der Biologin und der Passion zur Waldarbeit mit Kindern, arbeitet die 40-Jährige mit ihren Kunden in der freien Natur – meist im Tannenbusch. „Ganz gleich, wo man im Leben steht, in der Natur finden wir Antworten zu elementaren Lebensfragen“, sagt sie. Mit der Anleitung zur Achtsamkeit will sie Lärm und Rücksichtslosigkeit im Umgang miteinander etwas entgegensetzen, denn „wer sich selbst gegenüber achtsam ist, kann es auch anderen gegenüber sein“. Die Natur ist dabei ihr Helfer: Wer dem Wind im Gesicht nachspürt, das Rauschen der Blätter aktiv anhört, der ist ganz bei sich, denkt nicht an Konflikte, Terminstress, To Dos. „Studien belegen, dass Achtsamkeit und Meditation Heilungsprozesse beschleunigen können. Ich möchte etwas Gutes weitergeben.“Das merkt man ihr an. Die Frau mit den rotblonden Haaren strahlt regelrecht von innen, wenn sie von „mein honua“spricht und den Erfahrungen, die sie mit ihren Gästen macht.
Beide Seiten geben viel von sich preis. Auch Keßler selbst, eine äußerst sensible Frau, die stets „auf Empfang“ist, um herauszufinden, was genau ihr gegenüber braucht, „welcher Knoten bearbeitet werden muss“. „Früher“, sagt Keßler, „habe ich immer gedacht, etwas stimmt nicht mit mir, weil ich alles so intensiv fühle, heute empfinde ich diese Sensibilität als Bereicherung.“Genau das sind ihre Angebote für jene,