Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss
Verantwortung für Schulleiter
Zu „Lehrer beklagen Gewalt durch Schüler“(RP vom 25. September): Heute beklagen Lehrer die Gewalt der Schule. Früher haben die Schüler geklagt wegen Gewalt durch Lehrer. Was ist passiert? Den Anfang bildete vermutlich die Gleichgültigkeit vieler Elternhäuser ab 1970. Disziplin oder Respekt wurden vernachlässigt. Irgendwann dann wurden die Schulleiter entmachtet, das Schulministerium entschied über das Lehrerkollegium und dessen Disziplin – bis heute. Jetzt treffen undisziplinierte Schüler auf nicht geschlossene und persönlich nicht geführte Lehrer-kollegien und werden von undisziplinierten Beamten im Ministerium bestärkt. Lehrer konnten sich nicht mehr durchsetzen, die Schuldirektoren in ihren Schulen schon gar nicht. Ein Lösungsansatz: Man sollte den Schuldirektoren wieder die Verantwortung für die Einstellung und Disziplin der Lehrerkollegien geben und auch deren Bezahlung in gewissem Umfang (Leistungsbonus). Dazu muss auch gehören, dass ein Schuldirektor in der Lage ist, einen Lehrer abzulehnen und seine Versetzung zu erzwingen.
Es freut mich, dass in dem Beitrag so differenziert mit dem Begriff Wachstum umgegangen wird. In der Tat ist kein absolutes Wachstum bei begrenzten Ressourcen und gleichzeitig einer wachsenden Anzahl an Konsumenten möglich. Ja, bestimmte Branchen wie die erneuerbaren Energien, der ÖPNV oder der Pflegebereich werden noch deutlich wachsen müssen, jedoch müssen im Gegenzug andere wie der Flug- und motorisierte Individualverkehr mit vielen Bezugsbereichen drastisch schrumpfen. Dabei allerdings stark auf den Export zu setzen, scheint mir nicht zielführend. Ganz im Gegenteil sollte meines Erachtens viel mehr ein möglichst hoher Grad an Selbstversorgung über die regionale Wirtschaft angestrebt werden, was sowohl Jobs vor Ort halten würde als auch einen geringeren Co2-ausstoß durch kurze Transportwege von Mensch und Ware zur Folge hätte.