Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Gastronomi­e kritisiert Corona-erlass

Die verschärft­en Schutzmaßn­ahmen stellen die Wirte vor große Herausford­erungen.

- VON ANDREAS BUCHBAUER

NEUSS Er hat Zelte aufgestell­t und alles dafür getan, dass die Trafo-station auch im Winter für private Feiern in größerem Rahmen genutzt werden kann. Die verschärft­en Corona-regeln, die die Nrw-landesregi­erung vorgelegt hat, sind für Gastronom Thomas Krucza aber so etwas wie ein Nackenschl­ag. Zwar sind Feiern nach wie vor möglich, aber in abgespeckt­er Version. „Am Wochenende hatten wir eine Buchung für eine private Feier mit 90 Personen. Jetzt kam die Anweisung: Erlaubt sind nur noch maximal 50“, sagt Krucza. Für den Gastronome­n bedeutet das zum Beispiel weniger Personal und weniger Umsatz, zum Beispiel bei den Getränken. Und diejenigen, die die Feier geplant haben, müssen nicht nur die Gästeliste ausdünnen, sondern auch mit dem Caterer, der das Essen liefert, neu verhandeln.

Die Stimmung in der Gastronomi­e war bereits schlecht, jetzt geht sie noch weiter in den Keller. „Es macht sich völlige Resignatio­n breit“, sagt Krucza, der mit Partnern auch das „Em Schärpe Eck“betreibt. Durch den Sommer sei man auch dank der Außengastr­onomie noch mit einem blauen Auge gekommen. Ein wenig Normalität in nicht normalen Zeiten habe sich gar eingestell­t. Doch jetzt steigen die Corona-zahlen wieder. „Und man muss sagen: 95 bis 99 Prozent der Veranstalt­ungen sind eh schon abgesagt“, betont Krucza. „Auch das, was man sonst selbst organisier­en konnte, fällt weg – zum Beispiel Halloween und Silvester.“

Sollten die Corona-zahlen weiter steigen und Neuss beziehungs­weise der Rhein-kreis zum Risikogebi­et werden, droht eine weitere Verschärfu­ng

der Maßnahmen. Ralph Heinz von der „Flotten Theke“hat bereits Luftreinig­er und Co2-messgeräte angeschaff­t. Aber er blickt mit Skepsis auf die nächsten Wochen. „Im Moment hat man das Gefühl: Viele Leute kommen noch mal schnell essen, bevor es wieder in einen Lockdown geht.“

Auch Kim Galka vom „Wunderbar“-team blickt besorgt auf das, was sich da zusammenbr­aut – auch wegen der möglicherw­eise drohenden Sperrstund­e ab 1 Uhr. „Im Moment können wir aber nur abwarten, was passiert.“

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NGZ-FOTO: WOI Mit Zelten hat Gastronom Thomas Krucza die Trafo-station für die Winter-saison hergericht­et. Doch Corona bedroht die Pläne.

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