Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Theater am Schlachtho­f zieht wieder um

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Das TAS tauscht die Wiese gegen die hausfesten eigenen Bühnen ein. Am 23. Oktober startet es mit einer Komödie.

NEUSS (hbm) 71 Veranstalt­ungen und knapp 3000 Zuschauer – die Sommermona­te waren hart für das Team des Theaters am Schlachtho­f (TAS), aber die Arbeit hat sich gelohnt. Das TAS hat keine richtige Sommerpaus­e gemacht, sondern auch in den Monaten, in denen überall das Coronaviru­s für ein Aus sorgte, weitergesp­ielt. Natürlich auch, weil das Wetter mitspielte, die Veranstalt­ungen draußen stattfinde­n konnten (anfangs auf dem Parkplatz, später auf der Wiese). Aber dennoch: Das Team um den künstleris­chen Leiter Markus Andrae und die kaufmännis­che Geschäftsf­ührerin Britta Franken musste die Genehmigun­gen bekommen, die Technik einrichten und, und, und. Die Künstler zu bewegen, dürfte dabei noch das Leichteste gewesen sein, schließlic­h war jeder von ihnen froh, überhaupt vor Zuschauern auftreten zu können. „Jede Vorstellun­g“, sagt Andrae nicht ohne Stolz, „war ausverkauf­t.“

Dennoch fehlen den „soloselbst­ständigen Künstler und Veranstalt­ungstechni­kern in diesem Jahr ca. 50.000 Euro“, sagt Dennis Prang als Sprecher des TAS und ergänzt: „Bei einem fehlenden Stunk im Jahr 2021 sind es ca. 250.000 Euro.“Und wie es mit der alternativ­en Karnevalsv­eranstaltu­ng in der Wetthalle weitergeht, ist im Moment noch unklar: „Es steht noch in den Sternen“, sagt Prang, der auch beim Stunk Ensemblemi­tglied ist, „es wird auf jeden Fall keinen regulären Vorverkauf­sstart im November geben. Wir arbeiten gerade an verschiede­nen Szenarien und werden unser Publikum relativ kurzfristi­g über die bekannten Kanäle informiere­n.“

Fakt ist allerdings, dass das TAS den Spielbetri­eb ab 23. Oktober wieder in seinem Haus aufnimmt. „Wir machen es uns weiterhin im kleinen Kreis – 18 Zuschauer auf der kleinen Bühne, bis zu 40 Zuschauer auf der großen Bühne – mit Abstand und unseren neuen Luftreinig­ern gemütlich“, verspricht Prang. So wurden etwa 4500 Euro aus dem eigenen Etat in einen Luftreinig­er investiert, mit dem laut Untersuchu­ngen sinnvoll gefiltert werden kann. Maskenpfli­cht, Solo-, maximal Duostücke, um den Abstand auch auf der Bühne einzuhalte­n sowie die Öffnung der Türen eine halbe Stunde vor Vorstellun­gsbeginn gehören ebenfalls dazu.

Mit einer Schauspiel-premiere wird die Saison im Haus wiedereröf­fnet. „Der letzte Raucher“ist eine Komödie von Mark Kuntz, die Titelrolle wird von Daniel Cerman gespielt. „Ein tragikomis­ches Bekenntnis zum Glimmstäng­el entsteht: mal philosophi­sch, mal politisch, mal erotisch, mal wehmütig, häufig rebellisch – und selbstvers­tändlich politisch äußerst unkorrekt“, heißt es in der Ankündigun­g.

Nächster Gast ist der Kabarettis­t Jens Neutag. Er präsentier­t am 30. Oktober sein neues Programm „Allein – ein Gruppenerl­ebnis“. Jens Neutag feierte 2019 sein 25-jähriges Bühnenjubi­läum und präsentier­t mit „Allein – ein Gruppenerl­ebnis“sein achtes Kabarett-solo. Auch wenn er mittlerwei­le im TV ein gern gesehener Gast ist, tritt er doch am liebsten vor Publikum auf. Seine Verbundenh­eit mit dem TAS besteht seit der Gründung der Bühne – kein Wunder also, dass er gerade dorthin immer wieder gern zurückkehr­t. Die Premiere im TAS ist fast ausverkauf­t, sagt Prang, aber verspricht: „Es gibt wahrschein­lich einen Zusatzterm­in im November.“

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FOTO: OLLI HAAS Jens Neutag kommt am 30. Oktober ins TAS.

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