Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Jetzt wird der Garten winterfest gemacht

Dieter Volkwein, Vorsitzend­er des Gartenbauv­ereins Neurath, gibt Tipps für den Garten im Herbst und Winter.

- VON CARSTEN SOMMERFELD

NEURATH Auch im Herbst und Winter steht im Garten so einiges an Arbeit an. Das weiß Dieter Volkwein, der mit dem Gärtnern in mehrfacher Hinsicht verbunden ist. Privat gilt es den eigenen, 500 Quadratmet­er großen Garten in Schuss zu halten. „Im Sommer ist er unser Wohnzimmer, da sind wir dann fast mehr als im Haus“, erklärt der verheirate­te 65-Jährige. Beruflich pflegt der selbständi­ge Gartengest­alter und Friedhofsg­ärtner rund 100 Gräber auf neun Friedhöfen. „Ich wollte Lehrer werden, nach dem Lehramtsst­udium wurden aber drei Jahre keine eingestell­t“, erzählt Volkwein. Also machte er seine Liebe zum Gärtnern zum Beruf. Er übernahm ein Geschäft für Gartenbeda­rf in der Südstadt, „später habe ich mich aufs ambulante Geschäft verlegt“, sagt er. Und dann ist Dieter Volkwein auch Vorsitzend­er des Gartenbauv­ereins Neurath mit 115 Mitglieder­n – und das seit 22 Jahren. „Vorher war mein Schwiegerv­ater Siegfried Huckenbeck Vorsitzend­er.“

Viel Wissen um die Gartenpfle­ge konnte der Neurather also sammeln. Und er weiß: „Ein Garten

„In einem klinisch reinen Garten können viele Tiere nicht überleben“

Dieter Volkwein Vereinsvor­sitzender macht Freude, aber auch Arbeit.“Das gilt auch für den Herbst, wenn es kühler wird, und für den Winter. Volkwein hat dazu mehrere Tipps:

Das Laub Die Frage, wohin mit dem im Herbst anfallende­n Baumlaub, löst Volkwein ganz praktisch. „Ich hole es vom Rasen und bedecke damit die Beete. Das hilft im Winter Stauden und Büschen zu überleben.“20 Zentimeter dick könne die Isolations­schicht sein. In der würden beispielsw­eise Vögel im Winter Nahrung finden. Im Frühjahr komme das Laub dann auf den Kompost. Übrigens lässt Volkwein nicht nur Laub im Garten liegen, sondern er schafft Totholzeck­en – Heimat für Würmer, Asseln, Insekten und andere Lebewesen, die wiederum Vögel und Igel anlocken. „In einem klinisch reinen Garten können viele Tiere nicht überleben“, sagt Volkwein.

Wärmeliebe­nde Pflanzen Etwa Orangen- Zitronen- und Olivenbäum­e mögen Wärme, Frost aber nicht. „Solche Pflanzen sollten etwa in Jutesäcke

eingepackt oder nach drinnen geholt werden – bei einer Raumtemper­atur von mehr als Null und nicht mehr als zehn Grad Celsius“, rät Dieter Volkwein, der diese Pflanzen in transporta­blen Kübeln hät. Wichtig sei, dass es im Raum hell sei. „Etwa im Keller kann man auch spezielles Pflanzenli­cht einsetzen.“

Baumschnit­t In der kalten Jahreszeit ist auch Gelegenhei­t, Bäume und Sträucher zu schneiden. „Pflanzen, die im Frühjahr früher austreiben, etwa Forsythien. sollten auch früher geschnitte­n werden, bei Apfelbäume­n kann das erst im Februar geschehen“, sagt der Gärtner. Wie der Schnitt gemacht wird, wird im Winterhalb­jahr in Kursen bei verschiede­nen Organisati­onen vermittelt, etwa beim Kreisverba­nd der Gartenbauv­ereine, auch dort ist Volkwein aktiv.

Umgraben oder lockern Dieter Volkwein und seine Frau haben einen reinen Ziergarten, beim Nutzgarten werde im Spätwinter oft umgegraben. Doch das müsse nicht sein,

„Lockern etwa mit einem Dreispitz, reicht aus“, sagt Volkwein. Beim Umgraben würden Tiere aus der oberen Schicht nach unten und umgekehrt, befördert. Ihr Biotop werde zerstört.

Neben der Arbeit sei der Garten auch im Herbst und Winter ein schönes Hobby, „etwa wenn wir vom Haus aus Rotkehlche­n, Drosseln oder Kleiber beobachten, auch ein Grünspecht war schon da“, schildert der Neurather.

Die Mitglieder des Gartenbauv­ereins Neurath treffen sich normalerwe­ise in der kalten Jahreszeit, Vorträge zur Gartenpfle­ge stehen dann auf dem Programm. „Zurzeit sind die aber wegen Corona nicht möglich, viele Mitglieder zählen vom Alter zur Risikogrup­pe. Im Sommer stehen Tages- und mehrtägige Exkursione­n an. Eine Reise nach Delft und Leiden in den Niederland­en fiel aber ebenfalls der Pandemie zum Opfer. Infos über den Verein und seine Aktivitäte­n sind unter www.gartenbauv­erein-neurath.de zu finden.

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Empfindlic­he, Wärme liebende Pflanzen sollten im Winter nach drinnen geholt werden, aber bei nicht mehr als zehn Grad Raumtemper­atur gelagert werden.
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In solchem Totholz finden etwa Insekten einen Unterschlu­pf.
FOTOS (4) M. ZANIN Was ist zu beachten, wenn der Garten winterfest gemacht wird? Dieter Volkwein gibt Tipps. Das zusammenge­harkte Laub ist eine gute Isolations­schicht für Beete, dient zudem Tieren als Unterschlu­pf. In solchem Totholz finden etwa Insekten einen Unterschlu­pf.
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Der Zeitpunkt des Baumschnit­ts hängt von der Pflanzenar­t ab.

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