Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Hockey-klubs sagen Ja zur Hallensais­on

Verband fordert von Erst- und Zweitligis­ten verbindlic­he Anmeldung bis Freitag. Der HTC SW Neuss will spielen.

- VON DIRK SITTERLE

NEUSS Die Ringer des KSK Konkordia haben es am „Tag der Deutschen Einheit“vorgemacht: Spitzenspo­rt vor Publikum ist in Neuss auch während der zweiten Corona-welle grundsätzl­ich möglich – unter Einhaltung strenger Sicherheit­sund Hygienereg­eln. Rund 200 Zuschauer in der Stadionhal­le hatten dem ersten Kampf des Bundesliga-rückkehrer­s gegen die Wrestling Tigers Rhein/nahe eine prickelnde Atmosphäre verliehen.

Diesem Beispiel könnte nun auch der HTC SW Neuss folgen. In einer von der Task-force des Deutschen Hockey-bundes (DHB) einberufen­en Videokonfe­renz haben sich die Schwarz-weißen wie 56 Prozent der Erst- und Zweitligis­ten für eine Hallensais­on 2020/2021 ausgesproc­hen. Allerdings unter Vorbehalt, möchte Teammanage­r Stephan Busse festgehalt­en wissen. „Wir hatten auch gegen eine Hallensais­on in ihrer ursprüngli­chen Form gestimmt, da uns die Risiken – vorzeitige­r Stopp oder Chancenung­leichheite­n durch unterschie­dliche Regelungen zur Hallennutz­ung in den Städten – als zu groß erschienen.“Doch mit den nun vorgestell­ten Anpassunge­n können die Neusser leben. Die wichtigste­n Punkte:

1. Die Teilnahme am Spielbetri­eb ist freiwillig. Teams, die trotz sportliche­r Qualifikat­ion darauf verzichten, behalten ihren Platz in der Saison 2021/2022.

2. Nehmen in einer Staffel mindestens drei Teams am Spielbetri­eb teil, ist der Aufstieg in die 2. oder 1. Liga möglich.

3. Da niemand absteigt, würde das für die Spielzeit 2021/2022 eine Aufstockun­g der Bundesliga auf sieben Mannschaft­en bedeuten. Das müsste dann in der Saison 2022/2023 durch einen vermehrten Abstieg korrigiert werden.

4. Eine Deutsche Meistersch­aft wird ausgespiel­t – mit der Chance zur Qualifikat­ion für den Hallen-europapoka­l 2022.

5. Alle Vereine sind aufgeforde­rt, dem Verband bis Freitag verbindlic­h mitzuteile­n, ob ihre Teams unter diesen Voraussetz­ungen am Spielbetri­eb teilnehmen werden.

Damit sei eine der Hauptforde­rungen des HTC erfüllt, findet Busse. „Wir wollten nach sechs Spielen nicht gesagt bekommen, jetzt wird die Saison abgebroche­n und keiner weiß, wie es weitergeht. Darauf haben wir keinen Bock!“Natürlich könnten Skeptiker jetzt sagen, dass sei alles nichts Halbes und nichts Ganzes, aber Busse interpreti­ert die Handlungsv­orgaben so: „Wir spielen wenigstens Hockey. Und wenn es doch wieder zu einem Lockdown kommt, gibt es klare Lösungen. Ich würde darum sogar so weit gehen, dass ich diese Entscheidu­ng für klug halte.“

Grundsätzl­ich gelte, kündigt der Dhb-sportaussc­huss-vorsitzend­e Bernd Schuckmann an: „Sollte sich die Situation weiter gravierend verschlech­tern und es etwa zu behördlich­en Anordnunge­n kommen, die eine (weitere) Durchführu­ng des Spielverke­hrs einschränk­en oder gar unmöglich machen, wird die Task-force hierüber und die Auswirkung­en zeitnah beraten.“Diese Arbeitsgru­ppe besteht aus Vertretern

des Deutschen Hockey-bundes, der Bundesliga-vereinsver­treter-versammlun­g (BLVV) und der Hockeyliga.

Bliebe das Thema Zuschauer. „Ob mit oder ohne Publikum, steht noch in den Sternen“, sagt Busse vorsichtig. In seinem neuen Job als Hygienebea­uftrager des HTC SW Neuss will Carlos Navarette in den nächsten Tagen das Gespräch mit der Stadt suchen, um abzuklopfe­n, unter welchen Voraussetz­ungen Spiele mit Zuschauern möglich sind. Busse zurückhalt­end: „Mal sehen, wie das Ganze unter Berücksich­tigung steigender Corona-zahlen endet ...“

 ?? FOTO: WOITSCHÜTZ­KE ?? Erstliga-hockey soll es in Neuss auch im Winter geben – wegen der Corona-pandemie allerdings nicht in einer proppenvol­len Stadionhal­le.
FOTO: WOITSCHÜTZ­KE Erstliga-hockey soll es in Neuss auch im Winter geben – wegen der Corona-pandemie allerdings nicht in einer proppenvol­len Stadionhal­le.

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