Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss
Nordpark-wünsche müssen warten
Vor drei Monaten wurde der Nordpark wiedereröffnet. Fertig ist das Projekt aus Sicht des Initiativkreises Nordstadt aber noch nicht. Weitere Maßnahmen sind geplant, die Umsetzung wird sich in die kommenden Jahre ziehen.
NORDSTADT Neue Sitzgelegenheiten, ein Spielplatz, eine Hundewiese und Sportgeräte – die Anwohner nutzen die Angebote des neuen Nordparks rege, sagt Ingrid Schäfer, Geschäftsführerin des Initiativkreises Nordstadt. „Der Park wird von der Bevölkerung hervorragend angenommen. Man sieht dort viele Spaziergänger.“Auch Ratsherr Heinrich Thiel (SPD) beobachtet ein großes Interesse an dem neuen Park. „Der neue Spielplatz ist eine Bereicherung, er wird sehr gut angenommen. Wenn ich daran vorbeigehe, sehe ich immer Kinder, die dort spielen“, sagt er. Der Park hebe sich außerdem von anderen Grünflächen in Neuss ab. „Die Menschen legen sich auf die Wiesen und picknicken dort zum Beispiel. Das sieht man sonst nicht so oft in Neuss“, sagt Thiel.
Trotzdem habe es schon bei der Eröffnung und auch danach viele Anregungen für weitere Projekte im Nordpark gegeben. „Gerade im Internet habe ich gesehen, dass viele Leute fragen, warum die Hundewiese nicht umzäunt ist“, sagt Heinrich Thiel. Der Grund dafür gehe auf einen Beschluss des Umweltausschusses von 2018 zurück. „Damals wurde beschlossen, dass man lieber mehr Hundeauslaufflächen möchte und dafür auf die teuren Umzäunungen verzichtet.“
Doch nicht nur Anwohner, auch der Initiativkreis hat weitere Ideen für den Nordpark. Schon zur Eröffnung legte er eine „Wunschliste“vor. „Fortschritte sind nicht auszumachen, unsere Liste besteht nach wie vor. Es gibt ein paar Dinge, die man noch zur Verschönerung des Parks machen könnte“, sagt Peter Dieter Schnitzler vom Initiativkreis, der die
Neugestaltung des Nordparks gemeinsam mit den Schützen angestoßen hatte. Die beiden größten Wünsche: Die ehemalige Allee, die vom Pfingst-sturm „Ela“im Jahr 2014 beschädigt worden war, soll neu bepflanzt werden – auch allgemein sei eine weitere Bepflanzung des Geländes wünschenswert. Außerdem soll aus den Sitzreihen des ehemaligen Freibad-beckens ein „Heckentheater“für kleine Veranstaltungen wie Lesungen entstehen. Zu den weiteren Wünschen zählen laut Schnitzler und Ingrid Schäfer unter anderem eine Skulptur im Nordpark, die den Skulpturenpfad des Initiativkreises ergänzt, weitere Schattenbänke und ein künstlerisches Andenken an den alten Nordkanal. „Und wir wollen den Eingang von der Wilhelmstraße betonen. Das kann ein Tor oder vielleicht auch eine künstlerische Arbeit sein“, sagt Peter Dieter Schnitzler.
Die Wünsche seien bereits als konkrete Maßnahmen geplant, so Ingrid Schäfer. Die Umsetzung ziehe sich jedoch hin. Die Stadtverwaltung könne aufgrund der Corona-pandemie
nur eingeschränkt arbeiten und auch die finanziellen Mittel fehlen derzeit wohl. „In Neuss sterben aufgrund des Klimawandels so viele Bäume ab“, sagt Schäfer. Deswegen seien Investitionen in Bäume derzeit vorrangig. Heinrich Thiel erwartet, dass frühestens im Dezember, eher im Frühjahr wieder Bewegung in weitere Planungen für den Nordpark kommen kann. Schließlich müsse der Rat sich nach der Kommunalwahl neu zusammensetzen und auch die Ausschüsse müssten neu gegründet werden.