Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss
2100 ipads und Notebooks für Schulen
Mit „Gute Schule 2020“endet ein wesentliches Förderungsprogramm für die Digitalisierung an Schulen. 1421Geräte sind bisher aus unterschiedlichen Mitteln angeschafft worden, mehr als 2100 folgen noch.
DORMAGEN Im Juli vor vier Jahren kam die Landesregierung mit dem Milliarden schweren Programm „Gute Schule 2020“um die Ecke, aus dem 4,2 Millionen Euro nach Dormagen flossen. Es folgten weitere Programme von Bund und Land, um die Schulen digital nach vorne zu bringen. Immer wieder waren neue Fördersummen im Spiel, gab es Ankündigungen der Stadt, wie viel Geld in welche Ausstattungen fließen werden. Aber wie viele Geräte denn überhaupt in Grund- und weiterführenden Schulen angekommen sind – darüber gab es selbst im Schulausschuss keine Zahlen. Dabei ist die Summe beachtlich: 1421 ipads und Notebooks sind es bisher. Und noch über 2100 weitere werden in den kommenden Wochen und Monaten folgen.
Von einer Vollversorgung werden die Schulen nach Abschluss der aktuellen Digitalisierungs-offensive aber noch ein ganzes Stück weit entfernt sein. Das Verhältnis von Endgeräten zur Gesamtschülerzahl liegt bei etwa 1:3. Heißt: Nur gut jedem dritten Schüler steht dann ein ipad zur Verfügung, um im Unterricht oder vor allem zu Hause digital lernen zu können, wenn die Corona-pandemie Homeschooling erneut notwendig machen sollte. Das sieht auch Robert Krumbein, Erster Beigeordneter und Schuldezernent, kritisch: „In der Pandemie ist nicht sicher gestellt, dass alle Schüler entsprechend ausgestattet sind. Zudem variiert es von Schulform zu Schulform. Optimal wäre es natürlich, wenn nicht nur jeder Schüler ein ipad hätte, sondern diese auch den gleichen technischen Standard hätten.“Die Verwaltung wird nach einem noch nicht näher bestimmten Schlüssel etwa 200 ipads an Schulen geben, die diese für den Fall in der Hinterhand haben, um Schülern damit leihweise zu unterstützen. Krumbein: „Insgesamt gesehen ist noch Luft nach oben.“
Die Gesamtzahl der Endgeräte an den Schulen variiert, nicht zuletzt aufgrund der unterschiedlichen Schülerzahl: Während an die schülerstarken Bertha-von-suttner-gesamtschule in Nievenheim 175 Endgeräte geliefert wurden, waren es an der Realschule Hackenbroich 128. Bei den Grundschulen schwanken die Gesamtzahlen zwischen 45 an der Tannenbuschschule und Henri-dunant-schule sowie 66 an der Regenbogenschule und 59 Geräte an der Christoph-rensing-schule. Sehr gleichmäßig verteilt sind die nicht in den oben genannten Gesamtzahlen enthaltenen interaktiven Displays: An allen Grundschulen sind jeweils drei dieser Xxl-bildschirme
vorhanden, an den weiterführenden Schulen sind es für alle 14 Riesen-active-panels, nur an der Sekundarschule sind es zwei mehr.
Nach Angaben von Krumbein hat die Stadt am Montag den Bewilligungsbescheid vom Land in Höhe von 1,825 Millionen Euro erhalten, mit denen sie weitere 264 Xxl-bildschirme sowie 111 Videokonferenzsysteme erwerben wird.
An den Schulen wird die Entwicklung begrüßt, aber auch für dringend notwendig gehalten. „Corona hat das Lernen verändert“, äußerte sich Theodor Lindner, Direktor des Bettina-von-arnim-gymnasiums im Sommer überzeugt. Ein spezieller Arbeitskreis „Digitale Schule“, den es auch schon vor Corona gab, beschäftigt sich regelmäßig unter Beteiligung von Lehrern und It-experten mit der digitalen Ausstattung an Schulen.
Sehr ordentlich sieht es beim Glasfaserausbau aus. Nur an vier Schulstandorten liegt die schnelle Datenübertragungsmöglichkeit noch nicht im Gebäude, wegen Schulneubaus an der Sekundarschule und an der Christoph-rensing-grundschule aus nachvollziehbaren Gründen.
Der unmittelbare Einsatz im schulinternen, pädagogischen Netz ist an mehr Schulen noch nicht möglich. Das liegt zum Beispiel daran, dass der Dormagener Eigenbetrieb noch Restarbeiten zu erledigen hat oder die ITK Rheinland Router installieren muss.