Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss
Föhn-verbot erschwert den Schwimmunterricht
DORMAGEN (schum) Ob es sogar zum Verzicht von Grundschulen kommen wird, kann man im Schulverwaltungsamt (noch) nicht sagen. Denn in der kälteren Jahreszeit müssen die Kinder besonders aufpassen: Das Föhnen der nassen Haare ist nämlich in den Schwimmbädern nicht gestattet, um das Verbreiten der Aerosole nicht zu befördern. Die Folge: Die Kinder sind aufgefordert, nach dem Schwimmunterricht Mützen zu tragen.
Das könnte für Ärger unter den Eltern sorgen. Denn einigen dürfte das Szenario nicht besonders gut gefallen, dass ihre Kinder die mitunter langen Haare notdürftig mit dem Handtuch abrubbeln, eine mehr oder weniger gut sitzende Mütze überstülpen, dann durch die Kälte zum Schulbus gehen, um später mit noch feuchten Haaren im Klassenzimmer zu sitzen - das wiederum alle 20 Minuten gut gelüftet werden soll. Funktioniert das?
Das Schulschwimmen ist aufwändig. Für die Schulen und für die Badbetreiber der Römer-therme und des Sammys. Denn die jeweiligen Klassen werden streng in Blöcke eingeteilt und nach dem Unterricht müssen die Umkleideräume und die Toiletten gereinigt werden, so beschreibt es Stadtsprecher Jonathan Benninghaus. Um den Zeitaufwand für das Reinigungspersonal, das in dieser Zeit ständig vor Ort ist, nicht ausufern zu lassen, gibt es ohnehin ein Verbot, die Duschen zu benutzen. „Wenn geduscht werden soll, muss dafür der Unterricht früher beendet werden“, erklärt Benninghaus. Was angesichts der besonderen Umstände sowie der Fahrzeiten zwischen Schule und Bad kaum Sinn machen dürfte.
Bis vor den Herbstferien waren bei der Stadt noch keine Reaktionen aus den Schulen zu dieser Thematik bekannt und ob Schulen auf den Unterricht verzichten.