Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

SPD setzt trotz Corona auf Kontakt zum Bürger

Dialog-formate sollen draußen fortgesetz­t werden.

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DORMAGEN (schum) Eine tiefergehe­nde Analyse der Kommunalwa­hl hat es bislang weder bei Gewinner SPD noch bei Verlierer CDU gegeben. Unklar ist, warum die Sozialdemo­kraten so klar beim Wählervotu­m vorne lagen. Eine wahrschein­lich richtige Vermutung ist der Sog-effekt durch Bürgermeis­ter Erik Lierenfeld (SPD). Eine andere, wahrschein­lich ebenso richtig, ist die Bürgernähe, die bei der SPD geübte Praxis ist. Daher verwundert es nicht, dass fünf Wochen nach der Kommunalwa­hl die Sozialdemo­kraten wieder draußen sind, um „die Meinung der Bürger zu hören“, wie es Parteivors­itzender Carsten Müller formuliert. Trotz Corona.

Die Pandemie spielt natürlich eine wichtige Rolle in den Überlegung­en. Aber auch der dringende Wunsch, nicht nachzulass­en im Kontakt mit den Dormagener­n. Der Termin am Samstag, von 10 bis 13 Uhr vor dem Historisch­en Rathaus, ist ein Kompromiss. „Wir sind draußen und beachten alle Vorschrift­en der Schutzvero­rdnung“, sagt Müller. Anderthalb bis zwei Meter zwischen Kommunalpo­litiker und Bürger – keine Entfernung, die Distanz schafft, ist Müller überzeugt. Im Gegenteil: „Es hat im Wahlkampf gut geklappt, warum jetzt nicht auch?“fragt er. „Uns ist das persönlich­e Gespräch mit den Menschen auch weiterhin wichtig, und wir werden das Angebot im kommenden Jahr ausbauen.“Die Grundhaltu­ng der SPD zeigt sich auch in dieser Aussage: „Wir warten nicht bis zur Bundestags­wahl im kommenden Jahr, um auf die Bürger zuzugehen.“Am Samstag werden neben Carsten Müller die Ortsverein­svorsitzen­de Jenny Gnade und der neue Fraktionsv­orsitzende Michael Dries vor Ort sein und Themen und Anregungen aufnehmen.

Klar ist auch: Das Format „Woche der Begegnung“gibt es in Corona-zeiten nicht, ebenso wenig Sprechstun­den in der Geschäftss­telle – „das machen wir telefonisc­h“, so der Stadtverba­ndsvorsitz­ende. Sollte sich die Situation im Laufe der Woche weiter verschärfe­n, könnte es natürlich sein, dass öffentlich­e Versammlun­g untersagt werden.

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FOTO: SPD Carsten Müller ist Stadtverba­ndsvorsitz­ender.

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