Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss
„Die SG Gierath ist meine zweite Heimat“
Sandra Koglin ist Übungsleiterin und Vizevorsitzende der SG Rot-weiß Gierath. Die Stunden, die sie für den Verein aufwendet, zählt sie gar nicht erst. Für ihr Engagement erhielt sie einen Nrw-preis.
JÜCHEN Eine nicht alltägliche Sportart betreibt Sandra Koglin: Einrad-fahren. „Ich hatte das mehrere Male gesehen und fand das spannend. Zusammen mit ihren Töchtern belegte sie Kurse – und leitet jetzt Kurse für Anfänger und Fortgeschrittene bei der Sportgemeinschaft Rot-weiß Gierath. „Einradfahren zu lernen war eine Herausforderung. Im Erwachsenenalter traut man sich nicht sofort. Und es ist eine junge Sportart, in der noch viele neue Tricks erarbeitet werden.“
Das Beherrschen des Fahrens auf nur einem Rad ist aber nicht der Grund, warum die 55-Jährige aus Rath nun auf Landesebene einen Preis erhalten hat. Beim „Nrw-preis für Mädchen und Frauen im Sport“, ausgelobt vom Landessportbund und von der Staatskanzlei, wurde sie in der Kategorie
„Engagiert“für ihren Einsatz ausgezeichnet. „Die SG Rot-weiß Gierath ist meine zweite Heimat“, sagt Sandra Koglin, die ein „Hamburger Deern ist“und wegen des Berufes ihres Mannes nach Jüchen zog.
Vereinssport ist ohne unermüdlichen Einsatz, ohne Kümmerer nicht denkbar. Sandra Koglin ist dafür ein hervorragendes Beispiel. Zusammen mit Vorsitzendem Heinz Kiefer, Gerda Prusseit, Leiterin der Geschäftsstelle, und anderen sorgt sie dafür, dass der Laden bei der SG läuft. Immerhin ist der Sportverein mit 1600 Mitgliedern der mitgliederstärkste in Jüchen, zu organisieren gibt es also reichlich.
Zunächst war Sandra Koglin Vorsitzende der DJK Neuenhoven, „damals hieß es. mach du das doch, du bist engagiert“, erzählt sie. Im Jahr 2008 entstand aus einer Fusion die Sportgemeinschaft Rot-weiß Gierath. Koglin ist dort Vize-vorsitzende, für den Sportbetrieb zuständig, beispielsweise Ansprechpartnerin für Übungsleiter. „Das ist Arbeit, die man nicht sieht“, sagt sie. Die Stunden, die sie für das Vorstandsamt
aufbringt, zählt sie nicht.
In diesem Jahr „ist das Ehrenamt durch Corona hoch belastet“, sagt Sandra Koglin, sie ist auch mit der Umsetzung der Hygiene-regeln befasst. „Wir haben in der Dreifach-halle Gierath-bedburdyck beispielsweise ein Einbahn-system eingerichtet.“Schilder wurden angebracht, Desinfektionsmittel besorgt und vieles mehr. Auf den Gängen und auch vor der Halle, wo Sportler auf ihren Kursus warten, gelte Maskenpflicht. „Wir fordern die Einhaltung der Regeln konsequent ein“, betont Koglin, „Die meisten halten sich dran. Kinder haben wenig Probleme damit, manche
Erwachsene dagegen mehr.“Eine Folge der Pandemie: „Wir mussten leider Stunden kürzen, weil wir Gruppen aufteilen mussten.“
Geschäftsführerin ist Sandra Koglin zudem beim Stadtsportverband Jüchen. Klar, dass dort mit Vereinen oder mit der Jüchener Stadtverwaltung viele weitere Gespräche im Jahr anstehen.
Doch Sandra Koglin ist trotz all dieser Aufgaben selbst rund 15 bis 20 Stunden in der Woche in der Turnhalle zu finden – als Übungsleiterin nicht nur fürs Einradfahren, sondern auch auch für Kindertanz und fürs Eltern-kind-turnen. „Ich halte es für sehr wichtig, dass Kinder möglichst früh an den Sport, an Bewegung herangeführt werden.“Während die Jungen und Mädchen ab dem Alter, in dem sie laufen können, sich an Parcours ausprobieren, geben die Eltern Hilfestellung und motivieren. „Es sind auch relativ viele Väter bei den Gruppen, das ist im Kommen.“
Was ist der Lohn für all das Engagement? „Ein Lächeln von Kindern, weil ihnen der Sport Spaß macht. Aber auch, wenn Eltern sagen, wie toll sie ein Angebot finden“, sagt die Mutter von vier erwachsenen Kindern und zweifache Großmutter.
„Ich halte es für sehr wichtig, Kinder möglichst früh an den Sport heranzuführen“Sandra Koglin Vizevorsitzende der SG