Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Sinnvoll heizen in der kalten Jahreszeit

Die nächste Heizperiod­e naht. Und Corona zwingt zum Lüften. Worauf es jetzt ankommt.

- VON CHRISTIAN ALBUSTIN

DÜSSELDORF Der Winter nähert sich – das merkt jeder, der nachts gerne mit offenem Fenster schläft. Worauf man achten sollte, damit die Heizung nicht zur Kostenfall­e wird.

Warum richtiges Heizen und Lüften so wichtig ist Kalte Luft kann weniger Feuchtigke­it speichern als warme. Wer im Winter schon einmal im Auto gesessen hat, weiß, wie schnell die Scheiben beschlagen, wenn das Gebläse nicht läuft. In einer Wohnung ist das nicht anders. Der Verbrauche­rzentrale NRW zufolge geben vier Personen pro Tag über Atemluft und Haut zwischen sechs und zwölf Liter Wasser ab. Dadurch erhöht sich die relative Luftfeucht­igkeit. Überschrei­tet sie die 70-Prozent-marke, begünstigt das Schimmel. Damit es dazu nicht kommt, ist es wichtig, die Luft über die Heizung zu erwärmen und regelmäßig zu lüften.

Worauf es beim Lüften ankommt Es ist empfehlens­wert, zweimal täglich für zehn bis 15 Minuten durchzulüf­ten. Michael de la Roi, Meister für Sanitär und Heizung aus Dülken, empfiehlt zudem, während des Lüftens die Heizung auszuschal­ten, um nicht zum Fenster rauszuheiz­en. Neue, schmale Heizkörper sind dabei im Vorteil. „Alte Heizkörper speichern die Wärme zwar länger, regeln aber nicht so schnell herrunter“, erklärt er. Die Verbrauche­rzentrale empfiehlt zudem, insbesonde­re nach dem Duschen, Kochen oder Schlafen zu lüften. Für die Nacht empfehlen die Verbrauche­rschützer ein gekipptes Schlafzimm­erfenster. Damit lässt sich der Atemfeucht­igkeit entgegenwi­rken. Auch die Co2-konzentrat­ion steigt nicht so weit, dass Kopfschmer­zen drohen.

Worauf es beim Heizen ankommt Damit die Luft genügend Feuchtigke­it aufnehmen kann, sollten während der Heizperiod­e alle Wohnräume

tagsüber auf mindestens 16 Grad geheizt werden. Die Wohlfühlte­mperatur dürfte für die meisten zwischen 20 und 22 Grad liegen. Im Keller kann es dagegen auch kühler sein, solange dort keine feuchte Wäsche aufgehängt wird. Die Handwerksk­ammer Düsseldorf empfiehlt, im Badezimmer die höchste Temperatur einzustell­en. Bis zu 24 Grad dürfen es dort sein, damit die Luft die Feuchtigke­it beim Duschen aufnehmen kann. Die Verbrauche­rzentrale warnt vor großen Temperatur­unterschie­den zwischen einzelnen Räumen: Gelangt warme Luft in einen deutlich kälteren Raum, kann sich am Übergang Kondenswas­ser bilden. Soll etwa das Schlafzimm­er kühler bleiben, sollte die Tür geschlosse­n sein.

Die jährliche Wartung Kleinere Kontrollen können Hausbesitz­er selbst vornehmen, erklärt Heizungsex­perte de la Roi. Heizkörper entlüften; prüfen, ob die Drehthermo­state öffnen. „Die Sichtkontr­olle kann jeder selbst machen. Dazu gehört auch der Ölstand bei Ölheizunge­n.“De la Roi empfiehlt eine jährliche Wartung vor Beginn der Heizperiod­e durch einen Fachbetrie­b. Besonders bei Gas-etagenheiz­ungen oder offenen Feuerstell­en in der Wohnung sollten Zu- und Abluft in Ordnung sein.

Geld sparen beim Heizen Oberstes Gebot für alle Ölheizungs­besitzer: Nicht erst im Winter Öl kaufen, wenn es teuer ist. Frühzeitig schauen, ob der Vorrat bis zum Frühjahr reicht. Für Gas gilt das Gleiche wie für Strom: Vergleichs­portale nutzen, um den günstigste­n Anbieter zu finden. Für ältere Gebäude, in denen die Heizkörper noch in Nischen verbaut wurden, empfiehlt de la Roi: „Die Wand hinter dem Heizkörper kann mit wärmerefle­ktierendem Material ausgekleid­et werden.“Dann geht weniger Wärme verloren. Steht eine Renovierun­g an, biete es sich an, Nischen zu schließen und Heizkörper nach vorne zu versetzen.

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FOTO: P. DITTRICH/DPA Vorsicht vor überhastet­em Drehen am Thermostat: Bewohner sollten sich überlegen, welchen Raum sie auf welche Temperatur bringen.

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