Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss
Apollo 7 wassert in der Karibik
Für Walter Schirra sollte die Apollo-mission 7 der letzte Flug in den Weltraum sein. Der Us-amerikanische Astronaut hatte schon zuvor festgelegt, dass er seine Karriere als aktiver Raumfahrer danach beendeten wollte. Schirra hält bis heute einen bemerkenswerten Rekord. Er ist der einzige Nasa-astronaut, der an den drei großen Raumfahrtprogrammen des 20. Jahrhunderts teilgenommen hatte: Mercury, Gemini und Apollo. Beim letzten Programm, dessen Ziel die Mondlandung war, übernahm er die Leitung des ersten bemannten Flugs. Die Astronauten, neben Schirra auch Donn Eisele und Walter Cunningham, sollten nicht zum Erdtrabanten fliegen: Ihr Ziel war die Erdumlaufbahn, in der sie Experimente durchführen, vor allem beweisen sollten, dass das neue Raumschiff leistungsfähig genug für einen Flug zum Mond war. Schirra, Eisele und Cunningham blieben knapp elf Tage im All. Schon am ersten Tag tauchte eine unerwartete Schwierigkeit auf: Schirra hatte sich offenbar noch auf der Erde eine Erkältung eingefangen und steckte innerhalb kürzester Zeit auch Eisele und Cunningham mit einem hartnäckigen Schnupfen an. Das Problem: Nasensekret läuft in der Schwerelosigkeit nicht ab. Die Astronauten mussten sich ständig schnäuzen. Sie konnten deshalb auch während des Wiedereintritts ihre Helme und Handschuhe nicht tragen. Trotzdem verlief die Rückkehr zur Erde problemlos. Am 22. Oktober 1968 wasserte die Landekapsel von Apollo 7 in der Karibik. Die Astronauten wurden vom Flugzeugträger USS Essex abgeholt und zum amerikanischen Festland gebracht. Apollo 7 galt als Erfolg – die Mission bereitete die folgende Mondmission und letztendlich auch die Mondlandung von Apollo 11 vor.