Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Wasserspor­tler rätseln über Angriffe

Neusser Ruderer und Kanuten werden immer wieder bepöbelt und beschmisse­n.

- VON SIMON JANSSEN

NEUSS Für Julius Hartmann und seine Kollegen ist es unerklärli­ch. „Wir wissen einfach nicht, was das soll“, sagt der Jugendwart der Kanuabteil­ung der SG Holzheim. Er war es, der am vergangene­n Montag die Polizei wegen einer Aktion rufen musste, die in schweren Verletzung­en hätte enden können. Denn als die Kanuten an diesem Abend mit ihren fünf Booten unter der Pierburg-brücke hindurchfu­hren, wurden sie von einer rund siebenköpf­igen Gruppe Jugendlich­er mit Gegenständ­en und auch gezielt mit Steinen beworfen. Die Sportler wurden dabei nur knapp verfehlt. Bei der Aktion handelte es sich keineswegs um einen Einzelfall. „Auch Pöbeleien müssen wir uns immer wieder anhören“, sagt Hartmann, wenngleich sich die Situation am Uferpark durch intensiver­e Kontrollen jüngst etwas verbessert habe.

Auch die Mitglieder des Neusser Ruderverei­ns, mit denen sich die Kanuten einen Trainingss­tandort an der Industries­traße teilen, hätten bereits Vergleichb­ares erlebt. Erst Ende September waren mehrere Ruderer des Vereins, ebenfalls an der Pierburg-brücke, mit einem Stein beworfen worden. Trainer und Zweiter Ruderwart Christian Stoffels

kann nur den Kopf schütteln: „Das kann richtig gefährlich werden. Auch an den Booten kann ein schwerer Schaden entstehen“, sagt er. In der Vergangenh­eit seien die Sportler sogar schon von Anglern mit Steinen beschmisse­n worden, weil sie ihnen nah am Ufer in die Angelschnü­re gefahren seien.

Was den Wasser-sportlern von der Industries­traße ebenfalls ein Dorn im Auge ist, ist die regelmäßig­e Vermüllung des Geländes. In den umliegende­n Sträuchern, aber auch teilweise auf dem Gelände selbst sei regelmäßig Unrat zu finden, wie ein Vereinsmit­glied sagt, das namentlich nicht genannt werden möchte. Ein weiterer Kritikpunk­t richtet sich an die Klientel, die in dem Bereich offenbar regelmäßig Drogen konsumiert. „Manche Trainer und Kinder haben mittlerwei­le Angst“, sagt das Vereinsmit­glied. Vor allem aber die Drogenprob­lematik hat sich laut Julius Hartmann in den vergangene­n Wochen und Monaten verbessert. So habe man zum Beispiel Marihuana-geruch früher häufiger wahrgenomm­en. Die Stadt will den Bereich auch in Zukunft nicht aus dem Blick verlieren. So kündigt Ordnungsde­zernent Holger Lachmann verstärkte Kontrollen an.

Wer Hinweise zu den Steine-werfern geben kann, wird gebeten, sich bei der Polizei zu melden (021313000).

 ?? FOTO: JASI ?? Zweimal berichtete die Polizei in den vergangene­n Wochen von Steine-würfen auf Ruderer und Kanuten an der Pierburg-brücke.
FOTO: JASI Zweimal berichtete die Polizei in den vergangene­n Wochen von Steine-würfen auf Ruderer und Kanuten an der Pierburg-brücke.

Newspapers in German

Newspapers from Germany