Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss
Verschärfte Corona-regeln im Schlossbad
Nur noch 40 Gäste dürfen gleichzeitig ins Schlossbad rein. Das öffentliche Schwimmen an den Vormittagen entfällt bis auf weiteres. Die Stunden zwischen 8.30 und 13.30 Uhr stehen ausschließlich den Schulen zur Verfügung.
GREVENBROICH Die neue Corona-lage im Rhein-kreis Neuss bedeutet weitere Einschränkungen für das Schlossbad. Seit Mittwoch dürfen sich nur noch maximal 40 Personen gleichzeitig in der Halle aufhalten, bislang waren 60 Badegäste erlaubt. Die gute Nachricht: Das öffentliche Schwimmen wird weiter angeboten. Die schlechte: nicht mehr an Vormittagen nach 8 Uhr.
Denn die Stunden zwischen 8.30 und 13.30 Uhr bleiben von Montag bis Freitag dem Schulschwimmen vorbehalten. „Dem Sportunterricht haben wir absoluten Vorrang eingeräumt – jedes Kind sollte möglichst schwimmen lernen“, argumentiert Willi Peitz, Geschäftsführer des Badbetreibers „GWG Kommunal“. Insgesamt stehen den Grevenbroicher Schulen an den Vormittagen vier Stunden zur Verfügung, zur „Halbzeit“muss jeweils 30 Minuten lang
„Dem Sportunterricht der Schulen haben wir absoluten Vorrang eingeräumt“
Willi Peitz Geschäftsführer gereinigt und desinfiziert werden. Wegen der maximalen Begrenzung auf 40 Personen wurde die Zahl der morgens anrückenden Schulen übrigens halbiert. „Bislang waren zwei Klassen gleichzeitig in unserem Bad, nach der neuen Verordnung geht das leider nicht mehr“, bedauert der GWG-CHEF.
Diese Regelung gelte „bis auf weiteres“, betont Peitz. „Erst wenn der Inzidenzwert auf ein ,normales Maß’ gesunken ist, können Öffentlichkeit und Schulen wieder gleichzeitig unser Bad besuchen.“Für das öffentliche Schwimmen, das um 13.30 Uhr beginnt, gilt weiterhin die Zwei-stunden-regelung: Nach 120 Minuten müssen Badegäste die Halle verlassen, damit eine halbe Stunde lang gereinigt und desinfiziert werden kann. Unbeeinträchtigt vom Sportunterricht bleibt das bei den Grevenbroichern beliebte Frühschwimmen. „Das bieten wir weiterhin in der Zeit von 6 bis 8 Uhr an“, sagt der GWG-CHEF.
Bislang durften „bewusst gebildete Gruppen“– etwa Mitglieder von Schützenzügen, die gemeinsam das Bad besuchten – eine Stärke von zehn Personen haben. „Diese Zahl haben wir nach der neuen Corona-schutzverordnung halbieren müssen“, betont Willi Peitz. Die nunmehr „fünf Freunde“müssten allerdings untereinander keine Abstände einhalten, sie könnten etwa nebeneinander auf den Sprudelliegen des Schlossbades Platz nehmen.
Das ist aber nur eine Ausnahme: „Es gelten weiterhin zu jeder Zeit die allgemeinen Abstandsregelungen. Außerdem ist das Tragen einer Mund-nase-maske für den Weg vom Eingang bis zu den Umkleidekabinen
ebenfalls zwingend vorgeschrieben“, sagt Willi Peitz.
Von Mitte März bis in den Juni hinein war das Bad wegen des Lockdowns geschlossen – dementsprechend schlecht fallen die Besucherzahlen aus. „In der Zeit vom 16. März bis Mitte August haben wir rund 19.000 Besucher gezählt“, sagt Willi Peitz. Zum Vergleich: Im selben Zeitraum des Vorjahres waren es gut 70.000 Badegäste, die sich in den Becken tummelten. „Ja, die Bilanz fällt schlecht aus. Aber immerhin konnten wir in der kurzen Öffnungszeit, die uns blieb, vielen Menschen ihren Schwimmspaß ermöglichen“, betont der GWG-CHEF. „Trotz der widrigen Umstände haben sie uns gezeigt, dass sie gerne ins Schlossbad kommen.“
Wie hoch das Defizit am Ende des Jahres ausfallen wird, möchte Willi
Peitz noch nicht prognostizieren. „Über Verluste und Auswirkungen von Corona lässt sich nur spekulieren – und das will ich nicht“, sagt er. Fakten und Zahlen könnten erst dann auf den Tisch gelegt werden, wenn der vom Wirtschaftsprüfer testierte Jahresabschluss vorliege. „Das wird voraussichtlich bis Mitte Februar der Fall sein“, sagt Peitz.
Für den Kiosk des Bades konnte mittlerweile ein Betreiber gefunden werden. Wie berichtet, werden die Schausteller Annemie und Rudolf Holtappels künftig die Badegäste mit Speisen und Getränken versorgen. Wann es soweit ist, steht noch nicht fest. „Wir werden erst dann starten, wenn das finanzielle Risiko für den Pächter überschaubar ist“, betont Willi Peitz. „Würden wir ihn jetzt schon verpflichten, käme ich mir schäbig vor.“