Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss
Das Dilemma mit dem Livestream
Weil wegen der Corona-krise keine Zuschauer zugelassen waren, boten die Basketballerinnen der TG Neuss am Samstag einen von Hallensprecher Eiko Pate launig moderierten Livestream von der Partie gegen die Avides Hurricanes an. Eigentlich eine ziemlich gute Idee. Wenn nicht die Damen Basketball Bundesligen (DBBL) kurz zuvor ihren Vertrag mit der Streaming-plattform sporttotal auch auf die 2. Bundesliga ausgeweitet hätte. Der sichert ihr Exklusivität zu. Das Problem: „Die Elmar-frings-sporthalle verfügt noch nicht über die technischen Voraussetzungen für eine Übertragung, hier gibt es kein WLAN“, erklärt Tg-geschäftsführer Klaus Ehren. Darum sprang er am Samstag mit seinem Smartphone ein – und das klappte wunderbar. „Uns haben mehr als 100 Leute zugesehen, das ging bis Berlin“, verrät Ehren. Dass sich die TG damit, wie im Übrigen auch die Zweitligisten „Chemnitz, Opladen, Weiterstadt und die Rheinland Lions“, über das Verbot der DBBL hinwegsetzten, ist Ehren natürlich bewusst. Seine durchaus nachvollziehbare Frage lautet indes: „Wenn wir schon keine Zuschauer mehr in die Halle lassen können, und jetzt wird uns auch diese Möglichkeit genommen, Öffentlichkeit herzustellen, was kann ich unseren Sponsoren dann überhaupt noch anbieten?“Dirk Sitterle müssen.“So bemängelte er, „dass wir dem Gegner durch individuelle Geschichten Türen geöffnet haben, die nicht nötig waren.“Auch die Schlussphase, in der die Hurricanes mit Pia Mankertz (11 Punkte/11 Rebounds) und Hannah Pakulat (18 Zähler) noch mal auf 76:86 (39.) herankamen, ging dem Coach gehörig gegen den Strich.
Dennoch, versicherte er schließlich milde lächelnd: „Am Ende, wenn mein Blutdruck wieder gesunken ist, bin ich dann doch noch ganz zufrieden.“Wer weiß schon, ob die Tigers am Samstag überhaupt noch in Göttingen auflaufen dürfen ...