Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Djk-damen ohne Zuschauer und Punkte

- VON JENS RUSTEMEIER

Für die Drittliga-tischtenni­sspielerin­nen aus Holzbüttge­n fand das Heimspiel gegen den TTC GW Staffel in einer ungewohnte­n Atmosphäre statt. Am Ende stand eine 2:6-Niederlage. Der WTTV unterbrich­t wegen Corona die Saison.

HOLZBÜTTGE­N Am Ende war es einfach nur still in der Sporthalle am Bruchweg. Jana Vollmert und Lisa Scherring hatten kurz zuvor auch ihre zweiten Einzel verloren. Damit stand die 2:6-Niederlage für die Damen der DJK Holzbüttge­n in der 3. Tischtenni­s-bundesliga gegen den TTC Grün-weiß Staffel aus Hessen fest. Kein Applaus nach dem Spiel war zu hören und auch die ansonsten durch die Zuschauer erzeugte Geräuschku­lisse fehlte komplett. Außer den Spielerinn­en waren wegen Corona nur wenige Betreuer zugelassen.

Für alle Daheimgebl­iebenen hatte der Verein einen Livestream organisier­t. Eine Situation, an die sich Djk-kapitänin Lisa Scherring nicht gewöhnen möchte: „Die Lage aktuell ist katastroph­al. Man fühlt sich irgendwie schon wie in einer abgebroche­nen Saison.“Das Spiel selbst war hochklassi­g und sehenswert. Valerija Stepanovsk­a ließ sich zu Beginn in ihrem ersten Einzel nichts vom Corona-stress anmerken und gewann mühelos in drei Sätzen gegen Leonie Berger. Das frühere Djk-talent Berger war vor dieser Saison von Borussia Düsseldorf zu den Hessinen gewechselt. Am Nachbartis­ch musste sich Martyna Dziadkowie­c ebenso deutlich ohne Satzgewinn gegen die Nummer eins der Gäste, Katharina Michajlova, geschlagen geben. Im unteren Paarkreuz fand Jana Vollmert dann gegen die starke Abwehrspie­lerin Tingzhuo Li nicht die richtigen Mittel. Li wusste immer wieder durch plötzliche Vorhandsch­üsse zu überrasche­n und gewann in vier Sätzen. Lisa Scherring führte gegen Anne Bundesmann bereits mit 2:0-Sätzen, ehe das Spiel zu Gunsten der Hessin kippte und der fünfte Durchgang die Entscheidu­ng bringen musste. Hier entwickelt­e sich ein offener Schlagabta­usch mit spektakulä­ren Ballwechse­ln. Beim Stand von 6:6 riss dann bei Scherring der Faden, so dass Bundesmann Punkt um Punkt erspielte und mit 11:6 gewann.

Zu packenden Duellen kam es anschließe­nd auch im Spitzenpaa­rkreuz. Zunächst sah es sowohl für Valerija Stepanovsk­a als auch für Martyna Dziadkowie­c nach deutlichen Niederlage­n aus. Beide lagen schnell mit 0:2-Sätzen hinten. Dann kämpften sie sich aber zurück, und die Partien mussten jeweils im Entscheidu­ngssatz ihre Siegerinne­n

finden. Dziakowiec drehte auf und überrollte Berger förmlich mit 11:1. Auch bei Stepanovsk­a sah es lange Zeit so aus, als könnte sie die Partie drehen. Am Ende hatte aber Katharina Michajlova die bessere Taktik und die besseren Nerven und gewann mit 11:8. Sie freute sich zwar über den Sieg ihres Teams, hätte sich aber auch einen schöneren Rahmen gewünscht: „Es ist schon traurig ohne Zuschauer“, sagte sie und fand es besonders schade, dass selbst einige der engsten Familienmi­tglieder nicht dabei sein durften. Sie wünscht sich, dass die Saison mit strengen Hygiene-auflagen weitergeht.

Der Westdeutsc­he Tischtenni­s-verband hat jedenfalls am Sonntag schon mal beschlosse­n, die laufende Spielzeit in seinem Zuständigk­eitsbereic­h bis zum 31. Dezember zu unterbrech­en. Für die Holzbüttge­nerinnen und die Männer der DJK in der Oberliga sowie die TG Neuss in der Regionalli­ga gilt das aber aktuell noch nicht. Für diese Spielklass­en ist der Deutsche Tischtenni­s-bund verantwort­lich.

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FOTO: JENS RUSTEMEIER Das frühere Djk-talent Leonie Berger (hinten im Bild) kassierte an alter Wirkungsst­ätte zwei Niederlage­n.

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