Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Jüngste Kita-leiterin im Erzbistum Köln

- VON SIMON JANSSEN

Nicole Bongartz wird ab dem 1. November die Leitung der Kita St. Aldegundis übernehmen und damit einen neuen „Rekord“aufstellen – dabei hatte die 27-Jährige ursprüngli­ch andere Pläne.

BÜTTGEN Als Nicole Bongartz nach dem Abitur 2013 ihr Berufsprak­tikum in der Kita St. Aldegundis absolviert­e, hatte sie noch ganz andere Pläne. „Eigentlich wollte ich Grundschul­lehrerin werden“, erinnert sie sich schmunzeln­d. Doch nach dem Abi am Neusser Berufskoll­eg Marienhaus, das mit einer Ausbildung zur staatlich anerkannte­n Erzieherin gekoppelt war, sollten sich ihre Pläne ändern. „Mich haben das Konzept, die Arbeit mit den Kindern und die pädagogisc­he Ausrichtun­g so überzeugt, dass ich einfach hier geblieben bin“, sagt die heute 27-Jährige, der daraufhin ein rascher Aufstieg gelingen sollte.

Nach ihrer anfänglich­en Arbeit in der Igel-gruppe wurde sie zunächst zur Leiterin der „Schmetterl­inge“. 2017 folgte dann der Posten als stellvertr­etende Kita-leiterin. „Mich hat es immer gereizt, Verantwort­ung zu übernehmen“, sagt sie und begründet damit auch gleich ihren nächsten, nun anstehende­n Karrieresc­hritt: Denn ab dem 1. November wird die Expertin – die neben weiteren Fortbildun­gen jüngst ihren „Fachwirt für Kitamanage­ment“absolviert hat – die Leitung des Familienze­ntrums St. Aldegundis übernehmen. Damit tritt sie die Nachfolge von Christa Sieverding­beck an, die sich in den Ruhestand verabschie­den wird. Besonders: Mit ihren 27 Jahren ist Nicole Bongartz dann die jüngste Kita-leiterin im Erzbistum Köln, wie Ulrich Eßer, Leitender Pfarrer der Pfarreieng­emeinschaf­t Kaarst-büttgen, betont.

Damit der „Schnitt“nicht zu hart wird, wurde Nicole Bongartz peu à peu an die neuen Aufgaben herangefüh­rt, leitete Teamsitzun­gen, machte Dienstplän­e und führte sogar Bewerbungs­gespräche. „Die Rolle als Stellvertr­eterin war eine gute Möglichkei­t zu testen, ob mir eine Leitungsfu­nktion überhaupt gefällt und ob ich mich damit genauso identifizi­eren kann wie mit der Gruppenarb­eit“, sagt die 27-Jährige. Die Posten in leitender Position habe sie als Chance gesehen, „Bildungsar­beit aus einem anderen Blickwinke­l zu sehen und ganz anders mitwirken zu können“.

Mit Christa Sieverding­beck habe sie bereits früh auf die Leitung hingearbei­tet. „Sie hat mich durchgängi­g unterstütz­t. Generell ist die Resonanz

sehr positiv“, sagt sie. Über ihr junges Alter mache sie sich keine Gedanken – anders bei der Frage um die allgemeine Kita-situation in Kaarst: „In der Stadt wird sehr viel für Familien mit Kindern getan. Da ist man auf einem guten Weg.“Allerdings herrsche nach wie vor akuter Fachkräfte­mangel. „Es werden viele Kitas gebaut, aber man muss auch schauen, ob dafür dann auch das entspreche­nde Personal zur Verfügung steht“, sagt Nicole Bongartz. Die Kita St. Aldegundis sei personell gut aufgestell­t – das sei aber bei weitem nicht bei jeder Einrichtun­g der Fall. Auch die sogenannte­n Alltagshel­fer

würden kein ausgebilde­tes Personal ersetzen, dennoch seien sie in der Corona-krise eine wertvolle Unterstütz­ung. Die Landesregi­erung hatte jüngst mit der Kampagne „#ichhelfemi­t“eine Initiative zur Unterstütz­ung der pädagogisc­hen Kräfte in den Kindertage­seinrichtu­ngen während der Pandemie gestartet.

Die Auswirkung­en des Virus sind auch an der Aldegundis­straße zu spüren. Wo normalerwe­ise – altersents­prechend – viel gruppenübe­rgreifend gearbeitet wird, erfolgt derzeit eine Konzentrat­ion auf das klassische Einteilung­s-muster.

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NGZ-FOTO: WOI Seit August 2017 ist sie bereits Stellvertr­eterin, ab dem 1. November ist Nicole Bongartz dann die neue Chefin an der Aldegundis­straße 2.

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