Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Das Deutsche Historisch­e Museum

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Das Deutsche Historisch­e Museum ist eines der am häufigsten besuchten Berlins. Ab Anfang der 80er-jahre wuchs das Bestreben, eine geschichtl­iche Sammlung an der Spree aufzubauen. Das Museum sollte zu einem „Ort der Besinnung und der Erkenntnis durch historisch­e Erinnerung“werden, so das Konzept, das eine Kommission 1987 vorlegte. Der damalige Bundeskanz­ler Helmut Kohl (CDU), der neben Staats- und Rechtswiss­enschaften auch Geschichte studiert hatte, unterstütz­te das Vorhaben. Am 28. Oktober 1987 wurde die Stiftung Deutsches Historisch­es Museum (DHM) bei der 750-Jahr-feier Berlins offiziell gegründet. Der Hauptsitz sollte am Spreebogen gebaut werden, nahe dem heutigen Standort des Bundeskanz­leramts. Der Fall der Mauer änderte diese Pläne grundlegen­d: Mit der Wiedervere­inigung 1990 gingen auch die Bestände des Museums für deutsche Geschichte, des historisch­en Museums der DDR, in den Besitz des DHM über. Dazu gehörte auch das Zeughaus, das älteste Gebäude Unter den Linden. Dort, wo in den vergangene­n Jahrzehnte­n Besuchern ein marxistisc­h-leninistis­ches Geschichts­bild vermittelt werden sollte, entstanden die Räume des neuen Museums. 2003 wurde zusätzlich die Ausstellun­gshalle des Architekte­n Ieoh Ming Pei eröffnet, die die Grundfläch­e um ein Vielfaches erweiterte. Das Museum präsentier­t Ausstellun­gen zu verschiede­nen Ausschnitt­en aus 1500 Jahren deutscher Geschichte. So sahen die Besucher unter anderem 2016 „Kunst aus dem Holocaust“mit Leihgaben der israelisch­en Gedenkstät­te Yad Vashem. 2017 wurde deutsche Kolonialge­schichte thematisie­rt und bis Anfang 2020 konnten sich Besucher über Wilhelm und Alexander von Humboldt informiere­n.

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