Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Das frisch gelüftete Klassenzim­mer

Die Schulen müssen seit Montag mehr lüften. Am Gymnasium Norf sind die Bedingunge­n für die Corona-regeln gut.

- VON CAROLIN STRECKMANN

NORF Entspannt sitzen die Schüler der achten Klasse im Chemie-raum. Eine dicke Jacke hat niemand übergezoge­n. Das ist dort nicht nötig, im Gegensatz zu anderen Klassenräu­men. Denn der Raum ist eine Besonderhe­it, die das Lernen am Gymnasium Norf in Corona-zeiten einfacher macht als an anderen Schulen. „Wir haben drei Räume mit einem profession­ellen Belüftungs­system“, sagt Schulleite­r Stefan Kremer. Ein Luxus in diesen Zeiten. „Das sind Hörsäle, da gibt es keine Fenster. Man muss also nicht lüften.“Die Folge: Es ist die ganze Zeit gleichblei­bend warm im Unterricht.

In anderen Klassenräu­men ist das nicht der Fall. Seit Montag gilt eine neue Lüftungsve­rordnung für Schulen. Alle 20 Minuten muss für fünf Minuten gelüftet werden muss. Mindestens. In vielen Räumen in Norf bleiben die Fenster dauerhaft offen, die Temperatur im Innern sinkt. „Die Hörsäle sind aktuell sehr angenehm“, sagt Lisa Schüll deshalb, die an diesem Vormittag die Klasse 8e unterricht­et. Das sieht auch ihre Schülerin Anica so: „In den anderen Räumen ist es kälter, deswegen ist es hier schöner.“

Marco Lechtenber­g, Erdkunde-lehrer, muss das Thema Lüften die ganze Zeit im Hinterkopf haben. „Vielleicht zieht ihr, die am Fenster sitzen, eine Jacke an. Denn wir haben die ersten 20 Minuten rum und müssen jetzt lüften“, sagt er, während die Klasse 6b die Länder Europas mit ihren Hauptstädt­en aufschreib­t. Die Fenster sind bereits geöffnet, werden nur etwas weiter aufgestoße­n. Eine Jacke zieht niemand an. „Es geht“, kommentier­t Mert die Temperatur im Klassenzim­mer. Er sitzt direkt neben dem geöffneten Fenster. Azra, die vor ihm sitzt, trägt eine weiche Jacke aus Kunstfell. „Eigentlich ist es nicht kalt“, sagt sie. „Ich zieh die nur an, weil sie so flauschig ist.“

Ganz so entspannt ist der Erdkunde-lk der Q1 nicht. Zwei Schüler tragen Jacken, andere dicke Pullis, manche einen warmen Schal. „Man kann nicht so wie vorher in die Schule kommen, muss ne dicke Winterjack­e dabei haben“, sagt Jan. Und Marc fragt sich, wie es in den kommenden Wochen werden wird. „Wenn es noch kälter wird, wird es – naja, ich will nicht sagen unerträgli­ch. Aber wir haben halt die ganze Stunde die Fenster geöffnet.“

Trotzdem scheint man sich auch hier im Kurs einig zu sein: Unterricht vor Ort ist besser als Home-schooling. Trotz des Lüftens und trotz der Maskenpfli­cht, die seit dem Ende der Herbstferi­en auch wieder im

 ?? FOTOS (4): G. SALZBURG ?? Fast durchgängi­g sind die Fenster am Gymnasium Norf derzeit geöffnet, um die Hygiene-regeln einzuhalte­n.
FOTOS (4): G. SALZBURG Fast durchgängi­g sind die Fenster am Gymnasium Norf derzeit geöffnet, um die Hygiene-regeln einzuhalte­n.
 ??  ?? Unterricht in der Klasse 6b bei geöffneten Fenstern.
Unterricht in der Klasse 6b bei geöffneten Fenstern.
 ??  ?? Auch die Schüler des Erdkunde-leistungsk­urses lernen unter Corona-bedingunge­n.
Auch die Schüler des Erdkunde-leistungsk­urses lernen unter Corona-bedingunge­n.
 ??  ?? Lisa Schüll erklärt der Klasse 8c das Periodensy­stem der Elemente. Ihr Chemie-unterricht findet in einem der drei Hörsäle des Gymnasiums Norf statt, die eine Belüftungs­anlage haben.
Lisa Schüll erklärt der Klasse 8c das Periodensy­stem der Elemente. Ihr Chemie-unterricht findet in einem der drei Hörsäle des Gymnasiums Norf statt, die eine Belüftungs­anlage haben.

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