Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Hausmuseum soll eine Stiftung werden

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Inge Broska möchte die umfangreic­he Sammlung aus Alt-otzenrath und ihr Haus in Hochneukir­ch mithilfe einer Stiftung erhalten. Auch ein Fördervere­in soll sich bilden.

füge: „Ich habe mit etwas dabei gedacht“, verweist die ehemalige Museumspäd­agogin auf ihr Konzept für das Hausmuseum: Sie habe eine Einheit von „Sprache, Bildern und Gegenständ­en“geschaffen: „Das kann man nicht ausräumen“, sagt sie. So gebe es zwar auch vom Landschaft­sverband Rheinland Interesse an ihrer Sammlung. Schön öfter seien die Denkmalsch­ützer bei ihr gewesen, hätten aber immer nur Interesse

an Teilen ihrer Sammlung gehabt: „Es macht für mich keinen Sinn, wenn Teile aus meinem Hausmuseum zum Beispiel ins Freilichtm­useum Kommern geschafft werden“, sagt Inge Broska. Auch habe die „Deutsche Stiftung Denkmalsch­utz“Interesse an ihrem Haus bekundet. Aber auch diese Stiftung habe Auslagerun­gen ihres Bestandes beabsichti­gt. So habe sich die Übernahme zerschlage­n.

Inge Broska hat schließlic­h zwar an anderer Stelle, nämlich in Hochneukir­ch, aber doch mit all‘ den Gegenständ­en aus Alt-otzenrath sozusagen die Heimat ihrer Kindheit wieder zusammenge­fügt. So sind auch Hunderte von Fotografie­n aus Alt-otzenrath ein Teil der Sammlung. Ihre Mutter sei eine begnadete Hobby-fotografin gewesen, berichtet Inge Broska über den Ursprung dieser Zeitdokume­nte. Das

Kreative hat Inge Broska von ihrer Mutter geerbt. Sie war neben ihrer Arbeit im Bonner Frauen-museum auch Künstlerin, sogar mit einem teilweise internatio­nalem Netzwerk.

Zudem ist es ihr jetzt gelungen, eine kleine Gruppe von jungen Kölnern für ihr Hausmuseum zu begeistern, die nun gemeinsam mit Inge Broska die Gründung eines Fördervere­ins beabsichti­gen: „Vielleicht können wir die Stiftung auch mit dem Fördervere­in kombiniere­n“, überlegt Broska. Glückliche­rweise seien unter den Gruppenmit­gliedern auch Juristen, die bei der Stiftungsu­nd Vereinsgrü­ndung beraten könnten. Die Kölner Gruppe habe sich ursprüngli­ch zusammenge­funden, um Kultur-events in leerstehen­den Häusern zu organisier­en. Da ergibt sich für Broska auch wiederum der Bezug zu ihrem Haus, das allerdings alles andere als leerstehen­d ist! Sie unterhält ohnehin ein offenes Haus-(museum), führt immer gerne Menschen durch Haus und Garten, lädt Kinder mit großer Freude zu ihren Kunstproje­kten auf den Spuren der „guten, alten Zeit“vor der Umsiedlung ein.

Broska hofft, dass sich beim nächsten vereinbart­en Treffen mit der Kölner Gruppe die Pläne der Gründung des Fördervere­ins schon weiter konkretisi­eren lassen. Die Kölner hätten nämlich erkannt, dass es in ihrem Hausmuseum rein vordergrün­dig „nur“um Alt-otzenrath gehe. Tatsächlic­h seien Gegenständ­e, wie beispielsw­eise alte Bügeleisen und sonstige Haushaltsh­ilfen, immer auch Dokumentar­stücke einer Zeit, die in Vergessenh­eit zu geraten drohe. Wesentlich hoffnungsv­oller sieht die 77-Jährige jetzt der Zukunft ihres künftigen Nachlasses entgegen. Neben dem Erhalt der kompletten Sammlung im Haus selbst, lebt das Privatmuse­um auch von den Erinnerung­en und Erklärunge­n von Inge Broska. Wenn sie Besucher durch die Räume führt, dauert es leicht mal ein paar Stunden. So viel weiß sie zu erzählen und vor allem zu zeigen! Doch auch dafür ist jetzt an eine Fortsetzun­g gedacht: „Ich werde die jungen Leute auf jeden Fall einarbeite­n, damit sie später die Besucher in meinem Sinne durch das Hausmuseum führen können“, betont die Pädagogin.

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FOTO: MELANIE ZANIN Das Jugendstil­gebäude an der Hochstraße steht unter Denkmalsch­utz. Inge Broska und Hans-jörg Tauchert wollen eine Stiftung für ihr Hausmuseum gründen.
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ARCHIV-FOTO: ANJA TINTER Inge Broska in einem Teil ihres Hausmuseum­s aus Alt-otzenrath an der Hochstraße in Hochneukir­ch.

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