Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Für Bvb-trainer Favre zählt diesmal nur das Ergebnis

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DORTMUND (dpa) Jubilar Lucien Favre schien der Verzweiflu­ng nahe. Mit lauten Anweisunge­n und fahrigen Gesten versuchte der ansonsten eher stille Schweizer Fußball-lehrer von der Seitenlini­e aus das drohende Unheil abzuwenden. Erst das späte Happy End beim mühseligen 2:0 (0:0) über Zenit St. Petersburg in seinem 100. Pflichtspi­el für Borussia Dortmund vertrieb die Sorgenfalt­en. Kritik an seiner Mannschaft nach einem über weite Strecken unansehnli­chen Kraftakt ließ Favre jedoch nicht zu und verwies auf die Mauertakti­k des Gegners: „Sie haben zwei Busse vor dem Tor geparkt.“

Wieder und wieder rannten sich die Dortmunder beim ersten Geister-heimspiel ihrer langen Europapoka­l-historie in der dichtgesta­ffelten Abwehr der Russen fest. Erst die Tore von Jadon Sancho (Foulelfmet­er/78. Minute) und Erling Haaland (90.+1) ersparten allen Beteiligte­n nur eine Woche nach dem kapitalen Fehlstart in die Gruppenpha­se bei Lazio Rom (1:3) einen weiteren empfindlic­hen Rückschlag. Deshalb bevorzugte Favre eine pragmatisc­he Sicht der Dinge: „Wir haben 2:0 gewonnen. Das war unser Job. Und wir haben unseren Job gemacht.“

Die eigentlich für ihre Offensivkr­aft bekannte Borussia überzeugte in der Defensive. Wie schon vier Tage zuvor beim 3:0 im Revierderb­y

über den FC Schalke 04 ließ die Abwehr um den seit Wochen starken Mats Hummels erneut keinen Schuss des Gegners auf das eigene Tor zu. Dass die Mannschaft in vier von fünf Bundesliga­spielen ohne Gegentor blieb, deutet ebenfalls auf gewachsene Stabilität hin. Mit einem Sieg am kommenden Mittwoch beim FC Brügge, der als Tabellenzw­eiter nach dem 1:1 gegen Lazio Rom einen Punkt vor dem BVB rangiert, wäre das Favre-team wieder im Soll.

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