Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss
Fortuna befindet sich im Dauerkrisen-modus
DÜSSELDORF Was haben Uwe Rösler (damals 1. FC Kaiserslautern), Walter Pandiani (Deportivo La Coruna), Joseba Llorente (FC Villarreal), Kylian Mbappe (Paris Saint-germain) und seit dieser Woche auch Marcus Rashford (Manchester United) gemeinsam? Ihnen allen ist es als Joker gelungen, einen Dreierpack in der Champions League zu erzielen. 22 Jahre später ist Rösler Trainer von Fortuna Düsseldorf in der Zweiten Liga und würde sich freuen, wenn seine Spieler überhaupt einmal ein Tor schießen. Am vergangenen Spieltag gegen Hannover (0:3) ist seinen Profis das Kunststück gelungen, in 90 Minuten keinen einzigen (!) Schuss auf das gegnerische Tor hinzubekommen.
Ein Umstand, der Rösler durchaus in den letzten Tagen beschäftigt hat: „Wir haben nach Lösungen gesucht, entschlossener zu sein. Und ich denke, wir haben auch einige Antworten bekommen.“Rösler ist seit Anfang des Jahres in Düsseldorf im Amt und steckt mit seiner Mannschaft in einer tiefen Krise. Den Abstieg konnte er nicht verhindern, der Neuaufbau unter ihm stockt gewaltig, spielerisch ist das, was auf dem Platz gezeigt wird, mitunter schwer verdauliche Kost. Allerdings hat Rösler auch mit allerlei Widrigkeiten zu kämpfen. Am Mittwoch wurde bekannt, dass erneut ein Spieler positiv auf das Corona-virus getestet wurde. Innenverteidiger Luka Kranjc ist genauso wie ein Physio isoliert von der Mannschaft.
Momentan läuft es einfach nicht rund. Am Donnerstag informierte der Verein darüber, dass die für nächste Woche geplante Mitgliederversammlung in der Arena auf den 12. Dezember verschoben werden muss – sie ist nun rein virtuell geplant. Immerhin sollen dann fünf neue Aufsichtsratsmitglieder gewählt werden.
Wie bis dahin die Stimmung im Verein ist, werden die nächsten beiden Spiele bis zur Länderspielpause zeigen. Nach der Heidenheim-partie muss Düsseldorf zum 1. FC Nürnberg reisen. In der Krise gibt es keine angenehmen Gegner mehr.