Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss
Schulen schalten auf Durchzug
Seit knapp einer Woche sind die Schulen angehalten, regelmäßig die Räume zu durchlüften. Die Schulleiter sind bislang zufrieden, Beschwerden gibt es kaum – das liegt auch an dem milden Klima in der ersten Woche nach den Ferien.
KAARST Die Corona-auflagen für die Schulen wurden jüngst verschärft. Neben einer wieder erweiterten Maskenpflicht sind alle Schulen dazu aufgerufen, für eine ausreichende Durchlüftung der Klassenräume zu sorgen. Die Empfehlung lautet: Die Fenster alle 20 Minuten für etwa fünf Minuten weit aufmachen. Nun ist die erste Schulwoche fast vorbei. Wie lief es an den Schulen mit der Durchlüftung?
Die Eltern der Schüler des Albert-einstein-gymnasiums wurden frühzeitig per Brief auf die Lüftungs-maßnahmen hingewiesen, erklärt Schulleiter Bruno von Berg. Er empfahl einen „Zwiebellook“– also eine zusätzliche Jacke oder einen Schal für die Schüler. Alle Klassenräume am AEG können belüftet werden. „In den Klassenräumen sind immer zwei Fenster auf Kipp“, erklärt von Berg. Die relativ warme Witterung lasse zu, dass in einigen Räumen die Fenster sogar ganz aufgemacht werden. Die Schüler müssen seit Wiederbeginn des Unterrichts auch am Sitzplatz Masken tragen. Lediglich bei Prüfungen müsse gewährleistet sein, dass die Maske abgezogen werden kann. „Wir benutzen den Anbau des Einstein-forums, um bei Klassenarbeiten und Klausuren in der Oberstufe für den nötigen Abstand zu sorgen, sodass die Maske abgenommen werden kann“, erklärt von Berg, der die Maßnahmen als alternativlos ansieht, um den Schulbetrieb aufrecht zu erhalten. Vor den Ferien hatte das AEG Co2-ampeln gekauft, um die Luftqualität in den einzelnen Räumen zu testen. Nun baut ein Informatik-kurs in der Oberstufe
die Ampeln selbst, da sie überall ausverkauft sind.
Torsten Sotowic, Leiter der Realschule Halestraße, kann die neuen Lüftungsvorgaben ebenfalls gut umsetzen: „Alle Fenster lassen sich öffnen und eine offizielle Begehung der Turnhalle hat eine ausreichende Lüftung ergeben“, sagt er. Zwei Mal pro Stunde fordert die Schulsekretärin per Lautsprecher zum Lüften der Räume auf, weswegen sie sich extra einen Wecker stellt. Viele Lehrer ließen aber bei den aktuell milden Temperaturen die Fenster permanent geöffnet. Das Maskentragen sei nichts Neues. Zwei Messgeräte zur Ermittlung des Co2-gehalts werden von den Lehrkräften untereinander weitergegeben.
Auch Volker Werker, Schulleiter des Georg-büchner-gymnasiums (GBG), ordnet die Situation als entspannt ein. Alle Klassenräume haben zu öffnende Fenster. Einzige Ausnahme ist der Physik-hörsaal, der aber im Rahmen einer umfassenden Sanierung über eine neue Lüftungsanlage verfügt, die sich sofort einschaltet, sobald sich jemand im Raum aufhält. Alle Kollegen seien angewiesen, ein Mal pro Stunde die Räume stoßzulüften. Die Türen sind ständig geöffnet, die Fenster bei den jetzigen Temperaturen auch. „Die Stimmung unter den Schülern ist noch gut“, sagt Werker.
Josef Oppermann, Leiter der Grundschule Stakerseite, stuft die Lage als eine „sehr aufregende Zeit“ein. Jeder Morgen startet mit einer Maskenkontrolle. Ab 7.30 Uhr werden die Räume quergelüftet, danach in 20-minütigen Intervallen. So beschränkt sich die Arbeitszeit pro Schulstunde oft nur auf 30 Minuten. Aber Schüler und Lehrer tragen alle Regeln gut mit: „Wir bleiben zuversichtlich“, so Oppermann, der sich für seine Schule auch Co2-messgeräte wünscht.