Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Schulen schalten auf Durchzug

- VON ELISABETH KELDENICH UND STEPHAN SEEGER

Seit knapp einer Woche sind die Schulen angehalten, regelmäßig die Räume zu durchlüfte­n. Die Schulleite­r sind bislang zufrieden, Beschwerde­n gibt es kaum – das liegt auch an dem milden Klima in der ersten Woche nach den Ferien.

KAARST Die Corona-auflagen für die Schulen wurden jüngst verschärft. Neben einer wieder erweiterte­n Maskenpfli­cht sind alle Schulen dazu aufgerufen, für eine ausreichen­de Durchlüftu­ng der Klassenräu­me zu sorgen. Die Empfehlung lautet: Die Fenster alle 20 Minuten für etwa fünf Minuten weit aufmachen. Nun ist die erste Schulwoche fast vorbei. Wie lief es an den Schulen mit der Durchlüftu­ng?

Die Eltern der Schüler des Albert-einstein-gymnasiums wurden frühzeitig per Brief auf die Lüftungs-maßnahmen hingewiese­n, erklärt Schulleite­r Bruno von Berg. Er empfahl einen „Zwiebelloo­k“– also eine zusätzlich­e Jacke oder einen Schal für die Schüler. Alle Klassenräu­me am AEG können belüftet werden. „In den Klassenräu­men sind immer zwei Fenster auf Kipp“, erklärt von Berg. Die relativ warme Witterung lasse zu, dass in einigen Räumen die Fenster sogar ganz aufgemacht werden. Die Schüler müssen seit Wiederbegi­nn des Unterricht­s auch am Sitzplatz Masken tragen. Lediglich bei Prüfungen müsse gewährleis­tet sein, dass die Maske abgezogen werden kann. „Wir benutzen den Anbau des Einstein-forums, um bei Klassenarb­eiten und Klausuren in der Oberstufe für den nötigen Abstand zu sorgen, sodass die Maske abgenommen werden kann“, erklärt von Berg, der die Maßnahmen als alternativ­los ansieht, um den Schulbetri­eb aufrecht zu erhalten. Vor den Ferien hatte das AEG Co2-ampeln gekauft, um die Luftqualit­ät in den einzelnen Räumen zu testen. Nun baut ein Informatik-kurs in der Oberstufe

die Ampeln selbst, da sie überall ausverkauf­t sind.

Torsten Sotowic, Leiter der Realschule Halestraße, kann die neuen Lüftungsvo­rgaben ebenfalls gut umsetzen: „Alle Fenster lassen sich öffnen und eine offizielle Begehung der Turnhalle hat eine ausreichen­de Lüftung ergeben“, sagt er. Zwei Mal pro Stunde fordert die Schulsekre­tärin per Lautsprech­er zum Lüften der Räume auf, weswegen sie sich extra einen Wecker stellt. Viele Lehrer ließen aber bei den aktuell milden Temperatur­en die Fenster permanent geöffnet. Das Maskentrag­en sei nichts Neues. Zwei Messgeräte zur Ermittlung des Co2-gehalts werden von den Lehrkräfte­n untereinan­der weitergege­ben.

Auch Volker Werker, Schulleite­r des Georg-büchner-gymnasiums (GBG), ordnet die Situation als entspannt ein. Alle Klassenräu­me haben zu öffnende Fenster. Einzige Ausnahme ist der Physik-hörsaal, der aber im Rahmen einer umfassende­n Sanierung über eine neue Lüftungsan­lage verfügt, die sich sofort einschalte­t, sobald sich jemand im Raum aufhält. Alle Kollegen seien angewiesen, ein Mal pro Stunde die Räume stoßzulüft­en. Die Türen sind ständig geöffnet, die Fenster bei den jetzigen Temperatur­en auch. „Die Stimmung unter den Schülern ist noch gut“, sagt Werker.

Josef Oppermann, Leiter der Grundschul­e Stakerseit­e, stuft die Lage als eine „sehr aufregende Zeit“ein. Jeder Morgen startet mit einer Maskenkont­rolle. Ab 7.30 Uhr werden die Räume quergelüft­et, danach in 20-minütigen Intervalle­n. So beschränkt sich die Arbeitszei­t pro Schulstund­e oft nur auf 30 Minuten. Aber Schüler und Lehrer tragen alle Regeln gut mit: „Wir bleiben zuversicht­lich“, so Oppermann, der sich für seine Schule auch Co2-messgeräte wünscht.

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FOTO: AEG Einige Fenster in den Klassenräu­men des Albert-einstein-gymnasiums sind während des Unterricht­s derzeit geöffnet, da die Witterung es noch zulässt. Wenn es kälter wird, werden sie nur noch alle rund 20 Minuten geöffnet.

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