Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss
Stadt rettet Minicar-klub Dormagen
Der Verein stand vor dem finanziellen Aus. Ein neuer Pachtvertrag schafft Planungssicherheit für die Freizeitsportler.
DORMAGEN Der Schock war groß als der Minicar-klub Dormagen (MCK) die Kündigung für die Rennstrecke an der Böttgerstraße von der Firma Bayer, der ehemaligen Eigentümerin des Areals, erhielt. Umso erleichterter sind nun alle Beteiligten, dass der Verein mit der Stadt Dormagen, die das Gelände gekauft hat, eine Einigung erzielen konnte und einen neuen Pachtvertrag erhielt. Die nächsten zehn Jahre können die Fans der Modellautos ihre Rennstrecke und die dazugehörigen Gebäude in jedem Fall weiter nutzen, eine Option für weitere zehn Jahre gibt es auch. „Es ist nicht nur so, dass wir das Gelände nicht mehr hätten nutzen können. Wir hätten die Rennstrecke, die Cafeteria und alle Gebäude komplett abbauen müssen,“erklärt Ralf Habel, Pressebeauftragter des MCK. „Die Kosten in Höhe von mindestens 100.000 Euro hätten den Verein in die Insolvenz getrieben, das hätten wir gar nicht bezahlen können“, ist er überzeugt.
Nicht nur für die rund 60 Mitglieder des Vereins wäre das ein herber Verlust gewesen, sondern auch für die vielen Fans des Modellsports, die als Gäste die einzige Rennstrecke in Nordrhein-westfalen häufig nutzen – und das sind laut Habel immerhin
„Die Kosten von mindestens 100.000 Euro hätten den Verein in die Insolvenz getrieben“
Ralf Habel Pressesprecher circa tausend Nutzer. Wenn nicht gerade alles durch Corona ausgebremst wird, finden auf dem Gelände alle sechs Wochen Rennen statt: Von regionalen Wettbewerben über Deutsche Meisterschaften bis hin zu Europameisterschaften und anderen internationalen Rennen ist alles dabei. Ralf Habel hatte nach dem Erhalt der Kündigung Kontakt zur Stadt und zu Bürgermeister Erik Lierenfeld aufgenommen, um für den Erhalt der Rennstrecke zu werben – mit Erfolg. Eigentlich wollte die Stadt das Areal als Gewerbefläche vermarkten, doch der Vorstand des MCK konnte Lierenfeld und letztendlich auch Hans-gerd Knappe von der SWD davon überzeugen, dass der Verein der Stadt erhalten bleiben sollte.
„Wir sind sehr froh darüber, dass wir den Bürgermeister so schnell ins Boot holen konnten und werden uns im nächsten Frühjahr, wenn wieder Rennen stattfinden können, bei ihm und Hans-gerd Knappe von der Wirtschaftsförderung mit einer Einladung zu Kaffee und Kuchen bei einem Rennen bedanken“, erzählt Habel. Wegen der Corona-pandemie mussten Veranstaltungen in diesem Jahr abgesagt werden und auch für das Training gelten auf dem Gelände strenge Hygienemaßnahmen, „die von Günter Honert und Ralf Donovan, den ersten und zweiten Vorsitzenden, toll entwickelt und streng kontrolliert werden, um alles sicher zu machen und niemanden zu gefährden“, so Habel. Trotzdem lohne es sich sehr, sich den Modellsport mal anzuschauen.
Vieles läuft so wie in der Formel-1 – nur eben viel kleiner und ferngesteuert. So gibt es zum Beispiel Autos im Maßstab 1:5 mit 70-80 Zentimeter Länge, im Maßstab 1:8 mit 40-50 Zentimeter Länge oder ganz kleine mit 30 Zentimetern im Maßstab 1:10. Viele der Modellwagen haben einen Verbrennungsmotor, der je nach Größe des Fahrzeugs wie der in einer Kettensäge oder auch so klein wie eine Faust sein kann. „Wie bei den großen Autos geht aber der Trend absolut hin zum Elektromotor“, berichtet Habel. Denn die Umwelt