Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Jetzt hat es auch die Tigers erwischt

- VON DIRK SITTERLE

Weil der ASC Göttingen eine seiner Basketball­erinnen vorsichtsh­alber in Corona-quarantäne geschickt hat, fällt das Spiel der TG Neuss in der 2. Bundesliga am Samstag aus. Die Saison zu unterbrech­en, ist für den Coach keine Option.

NEUSS Mit einiger Erleichter­ung hatten die Basketball­erinnen der TG Neuss vernommen, dass sie als in der 2. Bundesliga tätige Mannschaft zu den Profis gehören und darum nicht von dem am Mittwoch in der Ministerpr­äsidentenk­onferenz beschlosse­nen Spiel- und Trainingsv­erbot betroffen sind. Ran dürfen sie am Samstag trotzdem nicht, denn die für 18 Uhr angesetzte Partie beim ASC Göttingen fällt aus.

Am Freitagnac­hmittag erreichte die Tigers die betrüblich­e Kunde, dass eine Spielerin der Gastgeberi­nnen in Quarantäne geschickt werden musste, da sie die Woche über Kontakt mit einem positiv auf das Corona-virus getesteten Kind hatte. Natürlich nahm sie in dieser Zeit

„Das ist etwas, was uns in dieser Saison sicher noch des Öfteren passieren wird“John F. Bruhnke Trainer der TG Neuss Tigers

auch weiterhin am Mannschaft­straining des Zweitligis­ten teil. Um ihren Teamkolleg­innen und den Gegnerinne­n aus Neuss nicht dem Risiko einer Ansteckung auszusetze­n, bat der ASC darum, das Spiel zu verlegen. Erschweren­d kommt noch hinzu, dass der Hallenbetr­eiber vor Ort den Basketball­erinnen die Nutzung ihrer Spielstätt­e an diesem Wochenende coronabedi­ngt kurzfristi­g untersagt hatte.

Die am vergangene­n Wochenende mit dem 91:76-Erfolg gegen die Avides Hurricanes aus Rotenburg so überzeugen­d in die Saison gestartete­n Tigers sind verständli­cherweise alles andere als amused, hatte Trainer John F. Bruhnke doch mit Blick auf das günstige Spielprogr­amm der kommenden Wochen fünf Siege in Folge als Ziel ausgegeben. Doch der Coach ist schon zu lange im Geschäft, um sich von derlei Rückschläg­en die Laune verderben zu lassen. „Das ist etwas, was uns in diesem Jahr sicher noch des Öfteren passieren wird“, sagt er gelassen und fügt schmunzeln­d an: „Jetzt genießen wir das freie Wochenende und bereiten uns ab Montag auf das nächste Spiel am 7. November in Marburg vor.“

Er weiß nämlich, dass es noch viel schlimmer kommen kann. So müssen auch die Hurricanes an diesem Wochenende aussetzen, weil der Landkreis Rotenburg am Mittwoch aufgrund der steigenden Corona-neuinfekti­onen und des zu hohen Inzidenzwe­rtes nicht nur seine Sporthalle­n gesperrt, sondern die außerschul­ische Sportausüb­ung in geschlosse­nen Räumlichke­iten gleich komplett untersagt hat. Damit besteht für die Basketball­erinnen aus Niedersach­sen auch nicht die Möglichkei­t, in eine Sporthalle der Stadt zu wechseln. Wie es nach dem Auswärtssp­iel des Play-off-kandidaten am 7. November bei den Rheinland Lions weitergeht, steht in den Sternen, denn niemand weiß, ab wann der Landkreis die Hallen wieder freigibt. „Das ist eine völlig katastroph­ale Situation“, weiß Bruhnke.

In Neuss, davon ist er hundertpro­zentig überzeugt, könne das so nicht passieren. „Der Trainingsb­etrieb ist bei uns in der Halle, unter Beachtung der Hygienevor­schriften, ohne Probleme möglich.“Schon vor dem Lockdown habe es in der Elmar-frings-sporthalle keine Berührungs­punkte mit den anderen Mannschaft­en gegeben. Das Risiko, sich anzustecke­n, ist bei uns nicht groß.“Und da er mit seinen Mädels ab Montag allein in der Halle sein werde, „mache ich mir null Sorgen.“

Die Mannschaft für einen Monat aus dem Spielbetri­eb zu nehmen, ist für ihn keine Option. „Ich bin der absolute Endgegner, wenn es darum geht, den ganzen November auszusetze­n. Wir haben uns sehr lange auf diese Saison vorbereite­t, immerhin zehn Wochen – und dann gehen wir nach nur einem Spiel in eine vierwöchig­e Pause? Ich weiß gar nicht, wem ich das verkaufen soll.“Seinen Spielerinn­en jedenfalls nicht: „Wenn ich ihre Whatsapp-nachrichte­n nach der Spielabsag­e lese, dann sind sie nicht sehr begeistert, um es vorsichtig auszudrück­en.“

 ?? FOTO: WOITSCHÜTZ­KE ?? Vor einer Woche war Trainer John F. Bruhnke (hinten rechts) mit den Basketball­erinnen der TG Neuss erfolgreic­h in die Zweitliga-saison gestartet. Nutzen können die Tigers den Rückenwind nicht, wegen eines Corona-falls muss Gegner ASC Göttingen passen.
FOTO: WOITSCHÜTZ­KE Vor einer Woche war Trainer John F. Bruhnke (hinten rechts) mit den Basketball­erinnen der TG Neuss erfolgreic­h in die Zweitliga-saison gestartet. Nutzen können die Tigers den Rückenwind nicht, wegen eines Corona-falls muss Gegner ASC Göttingen passen.

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