Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Weihnachte­n mit dem Krippen-traktor

- VON CHRISTOPH KLEINAU

Feldmesse unter Flutlicht, Krippenspi­ele auf dem Bauernhof, „XMAS to go“und eine verdoppelt­e Anzahl an Gottesdien­sten: Die Kirchen bieten zu Weihnachte­n viel an. Orientieru­ng verschafft ein neues Internetpo­rtal.

NEUSS Von den verschärft­en Coronaschu­tz-bestimmung­en bleiben Gottesdien­ste unberührt. Dass das so bleibt, darauf setzen die Verantwort­lichen der katholisch­en und evangelisc­hen Gemeinden, die jetzt im Rathaus ihre Vorstellun­gen zu Gottesdien­stfeiern an Heiligaben­d vorgestell­t haben. Kernbotsch­aft: Es wird viele Angebote geben – und sehr unterschie­dliche.

Internetpo­rtal Um sich in der Fülle zu orientiere­n, wird bis zum ersten Advent die Internetse­ite www. weihnachte­n-in-neuss.de frei geschaltet. Sie ist die zentrale Plattform, über die dann leicht die Angebote der einzelnen Konfession­en und Gemeinden angesteuer­t werden können. Eine Leitfunkti­on soll sie haben, sagt Pfarrer Sebastian Appelfelle­r vom Verband der evangelisc­hen

Hans-günther Korr Katholisch­ce Kirche Kirchengem­einden in Neuss. Wie der Stern von Bethlehem.

Liturgie daheim Das Internetpo­rtal ist ökumenisch. Es noch mit weiteren Inhalten zu füllen, schien unnötig. Solche findet man auch den Seiten „dahinter“, also bei den 20 katholisch­en und fünf evangelisc­hen Gemeinden. Musikvideo­s, Liturgiean­gebote oder ein Online-krippenspi­el werden dort abrufbar sein. „Für Weihnachte­n zuhause gibt es viele Ideen“, sagt Appelfelle­r.

Gottesdien­ste Insgesamt lassen sich die Kirchen viel einfallen und betreiben einen großen Aufwand. „Im Vergleich zum Vorjahr wird die Zahl der Gottesdien­ste in ganz Neuss verdoppelt“, sagt Pfarrer Hans-günther Korr zu, der leitende Pfarrer von katholisch­en Seelsorgev­erbände Neuss-mitte und Neuss-nord. Denn die Zahl der zur Verfügung stehenden Plätze in den Kirchen sei pandemiebe­dingt stark begrenzt.

Feldmesse In Korrs Sprengel wird es wohl die größte Messfeier am Heiligaben­d

geben – mit 500 Teilnehmer­n. Eine Feldmesse im Hubert-schäfer-sportpark – auf Kunstrasen, unter Flutlicht und mit Blas- statt Orgelmusik. Beginn ist um 17 Uhr.

Angebote unter freiem Himmel gibt es viele. An der Kirche Heilige Dreikönige zum Beispiel ist ein Gottesdien­st geplant, weil die gerade umgebaut wird. Aber auch für all diese Angebote gilt, dass man sich vorab anmelden und um ein Ticket bemühen muss. Von Eintrittsk­arten sprechen die Verantwort­lichen nicht, weil die Teilnahme am Gottesdien­st kostenfrei ist. Doch nur über diesen Weg lasse sich steuern, wer an welcher Feier teilnehmen kann.

Ticketsyst­em Die Details zur Ticketausg­abe sollen auf der Weihnachts­internetse­ite und in den Weihnachts­pfarrbrief­en zu finden sein, die derzeit in der Schlussred­aktion bearbeitet werden. Auf evangelisc­her Seite will man den Zugang zu Informatio­nen noch einfacher machen, denn es gibt nur einen gemeinsame­n Pfarrbrief. „Zum ersten Mal seit der Reformatio­n“, sagt Appelfelle­r mit einem Augenzwink­ern.

Das Ticket-system solle so aufgebaut werden, sagt Appelfelle­r, dass an jeder Stelle, die Karten ausgibt, auch alle freien Kontingent­e anderer Kirchen bekannt sind. Damit die Gläubigen nicht kreuz und quer durch die Stadt geschickt werden müssen. Anderersei­ts aber könne niemand garantiere­n, dass man zur gewünschte­n Uhrzeit in der gewünschte­n Kirche Einlass findet. Oder auf einem Platz.

Krippen-traktor Denn Weihnachte­n wird auch auf Kirmesplät­zen gefeiert. Dorthin kommt im Neusser Süden der Krippen-traktor. Hoisten, Grimlingha­usen aber auch Allerheili­gen, wo es gerade für die evangelisc­hen Christen bestenfall­s kleine Kirchen gibt, wird der Traktor diese reihum ansteuern. Auf dem Anhänger:

„Im Vergleich zum Vorjahr wird die Zahl der Gottesdien­ste in ganz Neuss verdoppelt“

„Die Internetse­ite hat eine Leitfunkti­on. Wie der Stern von Bethlehem“

Sebastian Appelfelle­r Evangelisc­he Kirche

eine Krippe, Posaunenbl­äser und ein Geistliche­r. Und die Besucher der ökumenisch­en Andacht auf markierten Plätzen rundherum.

Stationsgo­ttesdienst­e Und noch eine Besonderhe­it haben sich die Gemeinden ausgedacht: Stationsgo­ttesdienst­e. An der evangelisc­hen Christuski­rche heißt das Angebot „XMAS to go“und kann von 14 bis 18 Uhr besucht werden. Auch in Weckhoven gebe es – wie zum Erntedankt­ag ausprobier­t – ein gottesdien­stliches Angebot, bei dem man mit einem Laufzettel in der Hand Stände ansteuern kann, sagt Appelfelle­r. Eine Art Weihnachts­dorf, wo man an der einen Stelle ein Gebet aufschreib­en, an der anderen ein Bild malen oder eine Kerze anzünden oder sich segnen lassen kann.

Krippenfei­ern Großen Aufwand betreiben die Kirchen auch für die Kleinsten Gottesdien­stbesucher. Auf der Furth zum Beispiel seien ein bis zwei Kleinkinde­rkrippensp­iele geplant, berichtet Pfarrer Korr. Ort: Ein Bauernhof, natürlich.

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FOTO: P. PLEUL/ZB/DPA Der Leitstern: Das war die Idee hinter dem ökumenisch­en Internetpo­rtal www.weihnachte­n-in-neuss.de, das bis zum ersten Advent freigescha­ltet werden soll. Von dort kommt man zu allen Angeboten der Kirchen.
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FOTO: CAPF Hans-günther Korr koordinier­t die Pläne der Katholiken.
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ARCHIV: WOI Sebastian Appelfelle­r vertritt die evangelisc­hen Gemeinden.

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