Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss
Weihnachten mit dem Krippen-traktor
Feldmesse unter Flutlicht, Krippenspiele auf dem Bauernhof, „XMAS to go“und eine verdoppelte Anzahl an Gottesdiensten: Die Kirchen bieten zu Weihnachten viel an. Orientierung verschafft ein neues Internetportal.
NEUSS Von den verschärften Coronaschutz-bestimmungen bleiben Gottesdienste unberührt. Dass das so bleibt, darauf setzen die Verantwortlichen der katholischen und evangelischen Gemeinden, die jetzt im Rathaus ihre Vorstellungen zu Gottesdienstfeiern an Heiligabend vorgestellt haben. Kernbotschaft: Es wird viele Angebote geben – und sehr unterschiedliche.
Internetportal Um sich in der Fülle zu orientieren, wird bis zum ersten Advent die Internetseite www. weihnachten-in-neuss.de frei geschaltet. Sie ist die zentrale Plattform, über die dann leicht die Angebote der einzelnen Konfessionen und Gemeinden angesteuert werden können. Eine Leitfunktion soll sie haben, sagt Pfarrer Sebastian Appelfeller vom Verband der evangelischen
Hans-günther Korr Katholischce Kirche Kirchengemeinden in Neuss. Wie der Stern von Bethlehem.
Liturgie daheim Das Internetportal ist ökumenisch. Es noch mit weiteren Inhalten zu füllen, schien unnötig. Solche findet man auch den Seiten „dahinter“, also bei den 20 katholischen und fünf evangelischen Gemeinden. Musikvideos, Liturgieangebote oder ein Online-krippenspiel werden dort abrufbar sein. „Für Weihnachten zuhause gibt es viele Ideen“, sagt Appelfeller.
Gottesdienste Insgesamt lassen sich die Kirchen viel einfallen und betreiben einen großen Aufwand. „Im Vergleich zum Vorjahr wird die Zahl der Gottesdienste in ganz Neuss verdoppelt“, sagt Pfarrer Hans-günther Korr zu, der leitende Pfarrer von katholischen Seelsorgeverbände Neuss-mitte und Neuss-nord. Denn die Zahl der zur Verfügung stehenden Plätze in den Kirchen sei pandemiebedingt stark begrenzt.
Feldmesse In Korrs Sprengel wird es wohl die größte Messfeier am Heiligabend
geben – mit 500 Teilnehmern. Eine Feldmesse im Hubert-schäfer-sportpark – auf Kunstrasen, unter Flutlicht und mit Blas- statt Orgelmusik. Beginn ist um 17 Uhr.
Angebote unter freiem Himmel gibt es viele. An der Kirche Heilige Dreikönige zum Beispiel ist ein Gottesdienst geplant, weil die gerade umgebaut wird. Aber auch für all diese Angebote gilt, dass man sich vorab anmelden und um ein Ticket bemühen muss. Von Eintrittskarten sprechen die Verantwortlichen nicht, weil die Teilnahme am Gottesdienst kostenfrei ist. Doch nur über diesen Weg lasse sich steuern, wer an welcher Feier teilnehmen kann.
Ticketsystem Die Details zur Ticketausgabe sollen auf der Weihnachtsinternetseite und in den Weihnachtspfarrbriefen zu finden sein, die derzeit in der Schlussredaktion bearbeitet werden. Auf evangelischer Seite will man den Zugang zu Informationen noch einfacher machen, denn es gibt nur einen gemeinsamen Pfarrbrief. „Zum ersten Mal seit der Reformation“, sagt Appelfeller mit einem Augenzwinkern.
Das Ticket-system solle so aufgebaut werden, sagt Appelfeller, dass an jeder Stelle, die Karten ausgibt, auch alle freien Kontingente anderer Kirchen bekannt sind. Damit die Gläubigen nicht kreuz und quer durch die Stadt geschickt werden müssen. Andererseits aber könne niemand garantieren, dass man zur gewünschten Uhrzeit in der gewünschten Kirche Einlass findet. Oder auf einem Platz.
Krippen-traktor Denn Weihnachten wird auch auf Kirmesplätzen gefeiert. Dorthin kommt im Neusser Süden der Krippen-traktor. Hoisten, Grimlinghausen aber auch Allerheiligen, wo es gerade für die evangelischen Christen bestenfalls kleine Kirchen gibt, wird der Traktor diese reihum ansteuern. Auf dem Anhänger:
„Im Vergleich zum Vorjahr wird die Zahl der Gottesdienste in ganz Neuss verdoppelt“
„Die Internetseite hat eine Leitfunktion. Wie der Stern von Bethlehem“
Sebastian Appelfeller Evangelische Kirche
eine Krippe, Posaunenbläser und ein Geistlicher. Und die Besucher der ökumenischen Andacht auf markierten Plätzen rundherum.
Stationsgottesdienste Und noch eine Besonderheit haben sich die Gemeinden ausgedacht: Stationsgottesdienste. An der evangelischen Christuskirche heißt das Angebot „XMAS to go“und kann von 14 bis 18 Uhr besucht werden. Auch in Weckhoven gebe es – wie zum Erntedanktag ausprobiert – ein gottesdienstliches Angebot, bei dem man mit einem Laufzettel in der Hand Stände ansteuern kann, sagt Appelfeller. Eine Art Weihnachtsdorf, wo man an der einen Stelle ein Gebet aufschreiben, an der anderen ein Bild malen oder eine Kerze anzünden oder sich segnen lassen kann.
Krippenfeiern Großen Aufwand betreiben die Kirchen auch für die Kleinsten Gottesdienstbesucher. Auf der Furth zum Beispiel seien ein bis zwei Kleinkinderkrippenspiele geplant, berichtet Pfarrer Korr. Ort: Ein Bauernhof, natürlich.