Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

CDU und Grüne beschließe­n Koalition

In einem 19-seitigen Vertrag haben sich die CDU und die Grünen auf eine Koalition bis 2025 geeinigt.

- VON STEPHAN SEEGER

KAARST Christian Gaumitz (Grüne) hatte die Mitteilung über die erfolgreic­hen Koalitions­verhandlun­gen mit der CDU schon rausgeschi­ckt, bevor die scheidende Bürgermeis­terin Ulrike Nienhaus (CDU) die Schlüssel für das Rathaus ihrer designiert­en Nachfolger­in von der FDP, Ursula Baum, übergab. „Der Zeitpunkt war Zufall“, sagt Gaumitz jedoch, „es war seit zwei Wochen geplant, den Vertrag am Donnerstag an die Mitglieder rauszuschi­cken und am Freitag die Öffentlich­keit zu informiere­n“, sagte Gaumitz. Der 19-seitige Koalitions­vertrag, der bis 2025 gültig ist, wurde von den Fraktionen der Grünen und der CDU nach teilweise harten Verhandlun­gen verabschie­det, nun müssen noch die Mitglieder der Parteien zustimmen. Da gibt es zumindest bei der CDU aber ein Problem: Die angesetzte Mitglieder­versammlun­g fällt der Corona-pandemie zum Opfer. „Wir könnten den Menschen nicht ansatzweis­e erklären, dass sich rund 200 Leute im Albert-einstein-forum treffen“, erklärt Ingo Kotzian, Fraktionsv­orsitzende­r der CDU. Bis zur endgültige­n Zustimmung der Mitglieder handeln die Fraktionen von CDU und Grünen im Sinne des Vertrages, lautet eine Passage aus dem Papier.

Die Mitglieder­versammlun­g der Grünen findet – Stand jetzt – am Montag wie geplant statt. Die Veranstalt­ung sei bei der Stadt angemeldet und bis jetzt gebe es keinen

Widerspruc­h, so Gaumitz. Der Fraktionsv­orsitzende geht davon aus, dass sowieso nur wenige Mitglieder im Clubraum 3 des Bürgerhaus­es dabei sein werden. „Ich denke, wir können für genügend Abstand sorgen“, so Gaumitz.

Der Vertrag steht unter dem Motto „Kaarst – gemeinsam unsere Heimat für morgen mutig und nachhaltig gestalten“. Die beiden Fraktionen haben sich zu den Themen Wirtschaft und Finanzen, Mobilität, Umweltund Klimaschut­z, Landwirtsc­haft, Planen und Bauen, Kinder, Jugend und Familie, Schule und Bildung, Sport, Soziales und Kultur beraten und sind auf einen gemeinsame­n Nenner gekommen. Den größten Diskussion­sbedarf gab es nach Aussagen beider Fraktionsv­orsitzende­r

bei den Themen Mobilität und Klimaschut­z. „Wir konnten beide Themen zielgerich­tet und sachorient­iert lösen“, sagt Kotzian. „Uns war es besonders wichtig, ein Augenmerk auf stabile finanziell­e Verhältnis­se zu legen. Gerade angesichts der Corona-krise und der anstehende­n Herausford­erungen muss es unsere Maxime sein, auch zukünftig eigenveran­twortlich über unsere städtische­n Finangaumi­tz zen bestimmen zu können.“ergänzt: „Wir sind bei ganz vielen Vorhaben unserer Kernthemen Klimaschut­z und Mobilitäts­wende bei der CDU auf offene Ohren gestoßen. Der konstrukti­ve Dialog der letzten Wochen stimmt mich positiv, dass wir unsere gemeinsame­n Planungen auch in reale Politik werden umsetzen können“. Bis 2025 wollen die beiden Fraktionen beispielsw­eise eine Million Euro zusätzlich in die Verbesseru­ng des Radverkehr­s stecken. Die Forderung nach besseren Radwegen hatten die Grünen bereits in der vergangene­n Legislatur immer wieder gestellt. Gleichzeit­ig betonen beide Fraktionen, dass sie auch auf die anderen demokratis­chen Fraktionen zugehen und künftig gemeinsam und nicht gegeneinan­der arbeiten wollen.

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