Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Politik sorgt sich um Lüftungsko­nzept

CDU und Zentrum fragen nach dem Einsatz von technische­n Lösungen in Schulen.

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DORMAGEN (schum) Das regelmäßig­e Durchlüfte­n der Räume ist ein beherrsche­ndes Thema im Schulallta­g. Wie gut gelingt das, vor allem in den Turnhallen der Schulen? Mit diesem Thema befasst sich die Schulverwa­ltung intensiv. Sie hat „leider nur“zehn Kohlendiox­id-ampel angeschaff­t, um in den Sporthalle­n feststelle­n zu können, wann ein Durchlüfte­n erforderli­ch ist. „Mehr waren leider nicht zu bekommen“, sagt Schuldezer­nent Robert Krumbein, „sie sind an Schulen verteilt worden.“An jeder der weiterführ­enden Schulen, an drei Kitas und an den Sport- und Kulturbere­ich. Immerhin: Mitte November, so heißt es, sollen 70 weitere dieser Geräte eintreffen, womit dann nicht nur in den

Turnhallen, sondern auch in Klassenräu­men gemessen werden kann.

Derzeit läuft in Hackenbroi­ch ein Pilotproje­kt, bei dem ein heimisches Unternehme­n eine spezielle und besonders effektive Durchlüftu­ng von Turnhallen testet. Ist das Ergebnis positiv, sollen diese Geräte rasch und flächendec­kend eingesetzt werden, sagt Krumbein.

Die Politik ist jedenfalls alarmiert und sorgt sich um die Bedingunge­n an den Dormagener Schulen. So stellt die Zentrumsfr­aktion für die Ratssitzun­g am 12. November einen Dringlichk­eitsantrag: Sie fordert darin die Stadt auf, den Einsatz und die Beschaffun­g von Hepa 14 Filtern für alle Grundschul­en zu prüfen. „Das Lüftungsko­nzept ist bei sinkenden Temperatur­en energetisc­h fragwürdig und technisch an vielen Schulen kaum durchführb­ar“, sagt Fraktionsv­orsitzende­r Hans-joachim Woitzik. „Durch das Stoßlüften ist zudem eine gesundheit­liche Beeinträch­tigung von Lehrern und Schülern in den kalten Monaten zu befürchten. Gemäß der Verordnung für Arbeitsstä­tten sind technische Lösungen immer einer persönlich­en Schutzausr­üstung gegenüber zu bevorzugen.“

Die CDU hakt ebenfalls nach und fordert die Stadt auf, die Situation an den Schulen konkret darzustell­en. Dabei geht es unter anderem um die Frage: „Lassen sich in allen Gebäuden und allen Räumen, in denen sich Lehrer, Schüler und Mitarbeite­nde aufhalten, die Fenster in ausreichen­dem Maße zum (Quer-) Lüften öffnen?“fragt die schulpolit­ische Sprecherin Carola Westerheid­e. „Ist dies neben den Klassen- und Fachräumen auch in Mensen, Sekretaria­ten, Lehrerzimm­ern, Turnhallen möglich?“Dabei geht es der CDU ebenfalls um Technik: „Ist der Einsatz mobiler Lüftungsge­räte geplant?“Westerheid­e will erfahren, ob solche Geräte über das Förderprog­ramm des Landes finanziert werden können oder ob alternativ das Ausleihen solcher Geräte möglich ist?

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ARCHIV: CREI In vielen Schulen sind die Kohlendiox­id-ampeln nach den Herbstferi­en bereits im Einsatz.

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