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Online-händler Zalando profitiert von der Krise
BERLIN (rtr/dpa) Der Online-modehändler Zalando läuft in der Corona-krise zur Hochform auf. Weil viele Kunden auf Käufe über das Internet umstiegen, sprang der Umsatz im dritten Quartal um mehr als ein Fünftel auf 1,85 Milliarden Euro. Das bereinigte Betriebsergebnis legte auf 118 Millionen Euro nach lediglich sechs Millionen Euro im Vorjahreszeitraum zu. Auch der jüngste Lockdown schreckt Finanzchef David Schröder nicht: „Die zweite Welle der Corona-pandemie startet zwar deutlich heftiger als erwartet, aber wir sind viel besser vorbereitet als zu Beginn der Pandemie“, betonte Schröder. Von einem Nachfragedämpfer wie zum Ausbruch der Pandemie im März sei bisher nichts zu spüren.
Online-modehändler fahren in der Corona-pandemie deutlich besser als Konzerne, die vor allem auf Filialen setzen. So schrumpfte der Betriebsgewinn der Billigkaufhauskette Primark im dritten Quartal um weit mehr als die Hälfte. Dennoch will die zum britischen AB Foods-konzern gehörende Kette kein Online-geschäft aufbauen. Marks & Spencers verkündete am Mittwoch den ersten Verlust seiner 94-jährigen Geschichte als börsennotiertes Unternehmen für die 26 Wochen bis zum 26. September,
der Umsatz brach um 21 Prozent ein.
Der Handelsverband Deutschland sieht wegen der aktuellen Beschränkungen zur Bekämpfung der Corona-pandemie neue Probleme auf die Einzelhändler zukommen. Denen will sich Zalando in der Krise noch stärker als Partner empfehlen und dabei das eigene Plattform-geschäft weiter ausbauen. Inzwischen bieten bereits etwa 2000 Läden ihre Waren über die Zalando-website an. Diese Zahl will Zalando im kommenden Jahr verdreifachen. Im Sommer seien auch der Verkauf von Kosmetik und das jüngst gestartete Second-hand-geschäft rund gelaufen, sagte Schröder.