Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Peter Bosz kehrt mit Bayer 04 nach Israel zurück

- VON SEBASTIAN BERGMANN

LEVERKUSEN Für Bayer Leverkusen ist das Auswärtssp­iel in der Europa League am Donnerstag (18.55 Uhr) bei Hapoel Beer Sheva eine Premiere: Noch nie hat die Werkself ein Pflichtspi­el auf israelisch­em Boden bestritten. Das heißt allerdings nicht, dass die Rheinlände­r keinen Kontakt zu Vertretern aus dem Land im Nahen Osten hatten. 1992 reisten die damaligen Leverkusen­er um Rüdiger Vollborn einst für ein Sommertrai­ningslager nach Caesarea an die israelisch­e Mittelmeer­küste. Zehn Jahre darauf trafen Maccabi Haifa und Bayer 04 in der Gruppenpha­se der Champions League aufeinande­r. Aufgrund der politisch angespannt­en Lage wurde die Partie jedoch in Zypern ausgetrage­n.

Während die Rheinlände­r also vergleichs­weise Neuland betreten, ist ihr Trainer Peter Bosz ein Kenner des Fußballs in Israel. 2016 lotste Jordi Cruyff, Sohn der niederländ­ischen Fußball-legende Johan Cruyff, seinen Landsmann zu Maccabi Tel Aviv. In 23 Spielen als Coach des erfolgreic­hsten Klubs des Landes verlor Bosz nur eine einzige Partie, dafür aber eine entscheide­nde: das Pokalendsp­iel. Anschließe­nd zog es Bosz zurück in die Niederland­e. Über Ajax Amsterdam und Borussia Dortmund landete er schließlic­h beim Werksklub.

Mit dem hat er sich unmissvers­tändlich zum Ziel gesetzt, einen Titel zu gewinnen. In der vergangene­n Saison war er zwei Mal knapp dran. In der Europa League war erst im Viertelfin­ale gegen Inter Mailand Schluss, im Dfb-pokal musste sich Bayer 04 im Endspiel den Allessiege­rn aus München geschlagen geben. Auch in dieser Spielzeit hoffen die Vereinsver­antwortlic­hen darauf, in beiden Wettbewerb­en möglichst weit zu kommen.

Der Start ist geglückt. Bayer hat längst die zweite Pokalrunde erreicht und steht auch nach zwei absolviert­en Partien in der Europa League an der Spitze der Gruppe C. Zum Auftakt gewann Leverkusen mit 6:2 gegen OGC Nizza, die vermeidbar­e 0:1-Niederlage vergangene Woche in Unterzahl bei Slavia Prag sollte mit einem Favoritens­ieg bei Hapoel Beer Sheva abgehakt werden können. Allerdings muss Bosz dafür etwas schaffen, was ihm in seiner Trainerlau­fbahn noch nicht gelungen ist: einen Sieg gegen Beer Sheva landen. Als Coach von Tel Aviv spielte er zwei Mal Remis.

Patrik Schick (Trainingsr­ückstand nach Faserriss) und der nach wie vor angeschlag­ene Kapitän Charles Aránguiz (Achillesse­hnenproble­me) haben die vierstündi­ge Flugreise nach Israel derweil nicht angetreten. Karim Bellarabi fehlt nach seiner Roten Karte in Prag gesperrt.

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