Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Tuppenhof dient als Kulisse für Gruselfilm

Erneut wurden auf dem Tuppenhof in Vorst Szenen für eine Filmproduk­tion aufgenomme­n.

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VORST (seeg) Der Tuppenhof ist ein beliebter Drehort. Nachdem Ende August der WDR auf dem Vierkantho­f in Vorst für seine Sendung „Wunderschö­n“mit Moderatori­n Tamina Kallert gedreht hat, diente der Hof nun als Kulisse für einen Gruselfilm. Das Besondere dabei: Die Szenen wurden mit einer Super-8-kamera gedreht. Das Projekt ist damit alles andere als eine Hightechpr­oduktion.

Aber das wollte Tim Dübbert, Dozent für Projektman­agement an der Hochschule Niederrhei­n, auch nicht, wie er im Gespräch mit unserer Redaktion erklärt. „Ich habe Respekt davor, welche technische­n Möglichkei­ten wir heutzutage haben. Wir kennen im Grunde keine Grenzen mehr. Darunter leiden viele Filme“, ist er sich sicher. Außerdem sei es günstiger, mit einer Super-8-kamera zu filmen als mit einer besseren. Dübbert, geboren in Neuss, aufgewachs­en in Kleinenbro­ich und zur Schule gegangen im Georg-büchner-gymnasium in Vorst, kennt und schätzt den Tuppenhof.

Der Gruselfilm, für den es noch keinen Titel gibt, soll eine Anlehnung an „Nosferatu – Eine Symphonie des Grauens“sein, ein deutscher Spielfilm aus dem Jahr 1922 von Friedrich Wilhelm Murnau. Dafür suchte Dübbert Drehorte, die an das Mittelalte­r erinnern. Das macht der Tuppenhof – auch wenn er zwischenze­itlich restaurier­t wurde. Den Charme des Mittelalte­rs habe er aber behalten. Und da Dübbert hier früher das ein oder andere Mal Theater gespielt hatte und die Arbeit der Ehrenamtle­r sehr schätzt, hat der Tuppenhof ohnehin einen Platz in seinem Herzen sicher. Der Film ist auch ein Geburtstag­sgeschenk an sich selbst – Dübbert wird am Donnerstag 34 Jahre alt. Gedreht wurde zudem in Süddeutsch­land und Liedberg, auch Düsseldorf stand auf dem

Programm. Doch die neuen Regeln zur Maskenpfli­cht haben Dübbert abgeschrec­kt, das passe nicht in die damalige Zeit. Im Frühjahr 2021 soll der Film fertig sein. „Das ganze wird also keine digitale Produktion, sondern analog produziert und dann für die Verarbeitu­ng und den Schnitt digitalisi­ert“, so Dübbert. Während der Originalfi­lm mit über 15 Schauspiel­ern gedreht wurde und etwa 94 Minuten lang ist, wird die nun gedrehte Fassung sechs Schauspiel­er haben und als Kurzfilm nicht länger als zehn Minuten dauern. Im Tuppenhof wurden einzelne Szenen im Knechtezim­mer, in der Küche und außen vor dem Museum gedreht. Der Film soll insgesamt aus neun kleinen Episoden bestehen.

Gedreht hat Dübbert privat, doch für ihn ist der Film auch mit der Hochschule Niederrhei­n verbunden. „Ich führe meinen Studenten vor Augen, was es bedeutet, nur eine bestimmte Zeit von Film zur Verfügung zu haben. Ich kann beleuchten, welche Vor- und Nachteile ein digitaler Film hat“, sagt er.

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FOTO: STEVENS Auch der Innenhof des Tuppenhofs dienste als Szenerie für den Gruselfilm von Tim Dübbert. Hier ist er gemeinsam mit Susanne Fried zu sehen.

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